16 Jährige verstirbt weil ein Arzt auftretende Beschwerden für Asthma hält
Blutgerinsel
© Dr. Kateryna – fotoliaJunges Mädchen verstarb an Nebenwirkungen der Pille.
Viele Frauen setzen die Pille zur Verhütung ein. Über Nebenwirkungen machen sich die meisten Benutzerinnen allerdings keine Gedanken. Mediziner warnen aber, dass die Nebenwirkungen beachtet werden sollten, nachdem jetzt ein Mädchen durch die Folgen der Einnahme der Pille verstarb.

Die Pille ist in in westlichen und östlichen Industrienationen eine weit verbreitete Verhütungsmethode. Allerdings sollten auch bei diesem Medikament die Nebenwirkungen beachtet werden. In England starb jetzt ein 16 jähriges Mädchen durch ein Blutgerinnsel. Das Mädchen erkrankte ein Jahr nachdem sie die Pille verschrieben bekommen hat, berichtete The Telegraph.

Nebenwirkungen lösen Blutgerinnsel aus, Teenager stirbt

Medikamente können starke Nebenwirkungen haben. Diese sollten nicht unterschätzt werden. Ein 16 jähriges Mädchen starb an einem Blutgerinnsels, dass „durch die Einnahme der Antibabypille ausgelöst wurde“, berichten britische Mediziner dem Telegraph. Ein Arzt hatte fälschlicherweise Asthma diagnostiziert. Der Teenager erkrankte im September des letzten Jahres, etwa ein Jahr nachdem ihr die Pille bei einem Besuch des Hausarztes mit ihrer Mutter verschrieben wurde. Sie klagte über Schmerzen in der Brust, litt zunehmend unter Schwierigkeiten mit ihrer Atmung, und konnte kaum noch Treppen hinauf gehen. Das Mädchen starb am 8. November, ihre Mutter hatte den Teenager leblos in ihrem Zimmer gefunden.

21 jährige Frau ebenfalls an Nebenwirkungen der Pille gestorben?

Anfang dieser Woche ergab eine unabhängige Untersuchung, dass noch eine weitere junge Frau durch ein Blutgerinnsel starb, das durch die Pille ausgelöst worden sein könnte. Die 21 Jährige starb an einer Lungenembolie, erläuterten die Mediziner im Telegraph. Die Ärzte erklärten, dass von 10.000 Frauen, die die kombinierte Pille nutzen, im Durchschnitt sechs Personen Blutgerinnsel entwickeln. Bei Frauen, die nicht die Pille nehmen, gebe es zwei Fälle bei 10.000 Frauen, sagten die britischen Forscher. In vielen dieser Fälle seien die Bedingungen jedoch nicht tödlich und könnten behandelt werden.

Falsche Diagnose stellt Anstrengungsasthma fest

Die Mutter erklärte, dass ihr Kind „voll gesund war und keine gesundheitlichen Probleme hatte, bis sie am 23. September über Schmerzen in der Brust klagte“. Es gab zu diesem Zeitpunkt noch keine Schwellungen an den Beinen und keine Atemnot.

Etwa ein Jahr früher war die Mutter mit ihrer Tochter bei ihrem Hausarzt gewesen. Der Mediziner hatte dem Teenager die Pille (Microgynon) verschrieben. Bis Oktober wurden ihre Symptome immer schlimmer. Die Mutter beschrieb Kurzatmigkeit und sagte, es sei wie das Atmen durch einen Strohhalm.

Normalerweise machten Mutter und Tochter Übungen von Fitness-DVDs. Aber die Teenagerin war plätzlich nicht mehr in der Lage, die Übungen durchzuführen, so die Mutter. Auch ihren Tanzunterricht brach das junge Mädchen ab. Bei einem weiteren Besuch des Hausarztes am 15. Oktober, beschrieb der Teenager ihre Kurzatmigkeit sowie ihre Schmerzen und das Kribbeln in ihrem Arm. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Mädchen bereits große Probleme kurze Strecken zu Fuß zu gehen oder Treppen hoch zu steigen. Die vorläufige Diagnose des Arztes bezog sich auf Anstrengungsasthma. Der Mediziner führte einige Tests durch, um seine Vermutung zu bestätigen. Der Erkrankten wurde später einen Inhalator verschrieben. Als der Inhalator ihr keine Erleichterung verschaffte, wurde dem Mädchen eine andere Marke und Tabletten verschrieben, sagte die trauernde Mutter während der Untersuchung.

Obduktion ergibt: Mädchen starb an Lungenembolie

Am 8. November wurde das Kind dann von der Mutter bewusstlos in ihrem Zimmer aufgefunden. Ein gerufener Notarzt ließ das junge Mädchen sofort in ein Krankenhaus einliefern. Dort wurde sie dann für Tod erklärt. Eine der aufgeführten Nebenwirkungen der Pille war, dass es zu einem erhöhten Risiko von Thrombosen oder Blutgerinnseln führen kann, sagten Mediziner.

Viele der Ursachen einer tiefen Venenthrombose, wie beispielsweise das Rauchen, Alter, Übergewicht und körperliche Inaktivität, konnten bei dem Teenager nicht festgestellt werden, erklärte der Pathologe Dr. Richard Prescott. Somit sei es wahrscheinlich, dass „die Nebenwirkungen des empfängnisverhütenden Arzneimittels ein Faktor bei der Entstehung der Blutgerinnsels waren, das schließlich zu dem Tod des Mädchens führte“, fügte der Pathologe nach der Obduktion hinzu. Diese Wirkung sei aber sehr selten. Der Leichenbeschauer verzeichnete, dass die Teenagerin an den Folgen einer Lungenembolie starb. Diese wiederum bildete sich auf Grund einer tiefen Beinvenenthrombose.

(as)