Villinger Bürger, mit Wurzeln aus der ehemaligen Sowjetunion, demonstrierten am Sonntag gegen Gewalt und für mehr Schutz und Sicherheit. Die von der Stadt genehmigte Demonstration wurde von der Gemeinschaft der ehemaligen Bürger der Sowjetunion organisiert.
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Die Gemeinschaft der ehemaligen Bürger der Sowjetunion hatte eine Demonstration beantragt und genehmigt bekommen und die Organisatoren hatten optimistisch mit etwa 200 Teilnehmern gerechnet. Gekommen sind am Sonntagnachmittag rund 1200 Menschen, die sich nicht länger Machtlosigkeit der Politik, wie sie an Silvester in Köln deutlich wurde, gefallen lassen wollen. Sie demonstrierten gemeinsam gegen jede Art von Gewalt und für mehr Schutz und Sicherheit. Die meisten der ehemaligen Bürger der Sowjetunion leben bereits seit mehr als 20 Jahren in Deutschland. Die 1200 Teilnehmer marschierten durch die Villinger Innenstadt zu einer Kundgebung auf den Münsterplatz.

Ja, er sei froh und glücklich, dass es so viele Teilnehmer geworden sind, bekannte der Sprecher und Mitorganisator Andre Rempel, der in seiner Rede immer wieder bekannte, dass man sich als Deutscher fühle, hier arbeite, Steuern zahle und eine Zukunft auch für die eigenen Kinder suche. Man habe Verständnis für jeden, der als Asylsuchender nach Deutschland kommt. „Wir waren schließlich selbst einmal in dieser Lage“, so Rempel, der viel Beifall für seine Rede erntete. Man wolle mit gutem Beispiel vorangehen und den Asylsuchenden Ängste und Sorgen nehmen, ergänzte Rempel.

Kein Verständnis habe man allerdings für Vorkommnisse wie in Köln oder Stuttgart. Ganz klar abgrenzen wolle man sich aber von jeder Art rechter Gewalt, von Aufrufen im Internet auf Facebook oder ähnlichen Seiten. Mit dieser Angstmache, die Frauen und Kinder verunsichert wolle man nichts zu tun haben. Einen ähnlich lautenden Appell an alle Frauen und insbesondere an alle Mütter gab es im weiteren Verlauf der Kundgebung von Elena Kiruschin, die mehr „Sicherheit für unsere Kinder“ forderte. Eine Randnotiz dieser Demo war die Anwesenheit des Landtagskandidaten der AfD, Markus Frohnmaier. Die Veranstalter überließen ihm zwar erst das Mikrofon. In der Folge aber wurde ihm dieses von couragierten Frauen wieder entzogen. Mit solch „kruden und undifferenzierten“ Aussagen, so eine Frau, wolle man nichts zu tun haben.