Kiew riots
© Sputnik/ Andrei Stenin
Der französische Fernsehsender Canal+ hat gestern den Dokumentarfilm „Ukraine, les masques de la révolution“ („Ukraine, die Masken der Revolution“) gezeigt. Kiew zeigt sich brüskiert.

Den Behörden in Kiew konnte das unmöglich gefallen, und die ukrainische Botschaft in Paris hatte am Vortag von dem Sender verlangt, die Ausstrahlung des Streifens abzusagen. Auch mehrere Medien wie etwa die Zeitung „Le Monde“ und Personen des öffentlichen Lebens, die für ihre Russland-Feindlichkeit bekannt sind, versuchten, Canal+ unter Druck zu setzen. Der Sender blieb seiner Politik jedoch treu und hat dadurch offenbar sein Ansehen bei den Zuschauern gefestigt.


Für die Franzosen war das ein richtiger Schock, denn sie haben schreckliche Dinge gesehen, die in der Ukraine passiert sind und immer noch passieren. In Russland ist beispielsweise die Tragödie in Odessa am 2. Mai 2014 allgemein bekannt, als ukrainische Nationalisten 48 ethnische Russen im Haus der Gewerkschaften nur deswegen lebend verbrannten, weil sie eben Russen waren. In Frankreich wusste bislang kaum jemand davon. Selbst der Regisseur räumte ein, von diesem Drama erst während der Dreharbeiten erfahren zu haben. Er hatte den Mut, furchtbare Bilder zu zeigen, die von den Teilnehmern dieses Massakers aufgenommen worden waren, darunter blutende Menschen, Leichname, schreiende Mörder und die Tränen von Frauen, die an diesem Tag ihre Kinder verloren.

Regisseur Paul Moreira zeigte sich überzeugt, dass die wichtigste Triebkraft des Machtsturzes in der Ukraine nationalistische Gruppierungen wie der „Rechte Sektor“ waren, die auch jetzt den Behörden in Kiew sagen, was diese zu tun haben. „Der Maidan hat Monster auf die Welt gebracht, die jetzt gegen ihn kämpfen“, stellte der Regisseur fest. Er zeigte seinen Mitbürgern die wahren, widerwärtigen Gesichter der Kommandeure der extremistischen Formationen, mit denen er sich treffen konnte. Unter anderem waren das der Organisator des Pogroms in Odessa, Mark Gordijenko, der Kommandeur des Bataillons „Asow“, Andrej Bilezki und der Abgeordnete der Radikalen-Partei, Igor Bossijtschuk, der jetzt in der Obersten Rada (ukrainisches Parlament) sitzt. Zudem hatte Moreira einen Stützpunkt des Bataillons „Asow“ besucht, wo die Kämpfer sich mit Bildern von Adolf Hitler fotografieren ließen.