Hat die Bundesregierung die Lage in der Flüchtlingskrise im Griff? Dem ARD-Deutschlandtrend zufolge zweifeln 81 Prozent der Befragten daran. Die Akzeptanz einiger Fluchtgründe ist jedoch hoch.


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Die Mehrheit der Deutschen hat nicht den Eindruck, dass die Bundesregierung die Flüchtlingssituation in Deutschland im Griff hat. Laut einer Umfrage des ARD-Deutschlandtrends sind nur 18 Prozent der Deutschen der Auffassung, dass die Regierung die Lage fest im Griff hat - 81 Prozent der Befragten bezweifeln das. Die Umfrage wurde von Montag bis Dienstag diese Woche durchgeführt.

Aktuell werden eine Vielzahl von Maßnahmen in der Flüchtlingspolitik diskutiert.
Nicht ganz so einig sind sich die Befragten bei anderen Themen, wie etwa der Einführung einer Obergrenze zur Aufnahme von Flüchtlingen.
  • 63 Prozent der Bevölkerung befürwortet eine Obergrenze, 33 Prozent ist jedoch dagegen - das sind zwei Punkte mehr als im Januar.
  • Die Wiedereinführung von Grenzkontrollen zwischen den EU-Ländern wird von 53 Prozent der Befragten für richtig befunden, 42 Prozent lehnen diese ab.
  • Die Aussetzung des Familiennachzugs, etwa für Bürgerkriegsflüchtlinge, halten 44 Prozent für eine richtige Maßnahme, 49 Prozent lehnen sie ab.
Die Akzeptanz einiger Fluchtgründe ist in der Bevölkerung weiterhin hoch: 94 Prozent der Befragten finden es richtig, dass Deutschland Flüchtlinge aufnimmt, die vor Krieg oder Bürgerkrieg geflohen sind (2 Punkte weniger im Vergleich zum ARD-Deutschlandtrend vom September). Selbst bei den AfD-Anhängern unterstützen dies 76 Prozent.

73 Prozent aller Befragten befürworten eine Aufnahme bei politischer oder religiöser Verfolgung. Bei den AfD-Anhängern unterstützen dies 50 Prozent. Nur 25 Prozent aller Befragten finden, dass Deutschland Flüchtlinge aufnehmen soll, die geflohen sind, weil sie in ihrem Heimatland keine Arbeit und kein Auskommen haben. Bei den AfD-Anhängern unterstützen dies 5 Prozent.