Stonehenge
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In der prähistorischen Anlage von Stonehenge haben Archäologen die gut erhaltenen Überreste von 14 Frauen entdeckt, von denen man annimmt, dass sie von hoher Stellung oder Bedeutung waren.

Wie die Forscher in der aktuellen Ausgabe von »British Archaeology« berichten, zeigen diese neuesten Grabungsfunde, dass in der jungsteinzeitlichen Megalithanlage scheinbar mehr Frauen als Männer bestattet wurden. Eine Tatsache, die das heutige Bild von Stonehenge verändern könnte. „Die Archäologie zeigt nun, dass, soweit es die Begräbnisse betrifft, Frauen genauso bedeutend wie Männer waren. Dies steht im Gegensatz zu früheren Grabhügeln, wo die Männer mehr im Vordergrund gestanden zu haben scheinen. Stonehenge ist außergewöhnlich und jemand der in Stonehenge begraben wurde, muss sehr wahrscheinlich in irgendeiner Weise etwas Besonderes gewesen sein. Entweder einen sehr hohen familiären Status genossen, über spezielle Fähigkeiten oder Wissen verfügt oder das Amt eines rituellen bzw. politischen Führers inne gehabt haben", erklärt Mike Pitts, Archäologe und Redakteur von British Archaeology.

Die jüngsten Ausgrabungen konzentrierten sich auf eine Stelle, die mit »Aubrey Hole 7« bezeichnet wird. Sie ist eines von 56 Kreidegruben, die sich etwas außerhalb des Steinkreises befinden und in die frühesten Epochen von Stonehenge, in das späte vierte und frühe dritte Jahrtausend v.Chr., datiert werden. Die Überreste von mindestens 14 Frauen und neun Männer - alles junge oder ältere, erwachsene Personen - mussten dort mittels High-Tech-Analysetechniken wie beispielsweise Computertomografie untersucht werden, da die Verstorbenen eingeäschert worden waren. Die Radiokarbon-Datierung und andere Analysemethoden der bisher bekannten Bestattungen in Stonehenge zeigen, dass sie von etwa 3100 vor Christus mehrere Epochen lang bis mindestens 2140 v. Chr. als Grabstätte genutzt wurde.