In einem Aufsatz schrieb ein kleiner Junge in England, er lebe in einem "Terroristenhaus" - es war nur ein Schreibfehler. Doch seine Lehrer informierten die Polizei, und die wurde tätig.
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Ein zehn Jahre alter muslimischer Junge aus der englischen Grafschaft Lancashire ist von der Polizei befragt worden, weil er in einem Schulaufsatz schrieb, er lebe in einem "Terroristenhaus". Das berichtet die BBC. Der Junge habe sich verschrieben und eigentlich Reihenhaus gemeint ("terraced house" statt "terrorist house").

Die Lehrer hätten das nicht als Schreibfehler erkannt und den Jungen daher den geltenden Anti-Terror-Gesetzen zufolge der Polizei gemeldet. Der Counter-Terrorism and Security Act 2015 fordert Lehrer auf, Verdächtiges zu melden.


Kommentar: Da verfolgen in England einige die Regeln sehr strikt und vergessen jeglichen Kontext. Zum Beispiel, dass es sich um ein Kind handelt.


Laut BBC befragten Ermittler den Sohn und untersuchten einen Computer im Haus der Familie. Die fordert nun eine Entschuldigung: "So etwas sollten sie einem Kind nicht zumuten", zitiert der Sender eine Cousine des Jungen. Anfangs habe sie das für einen schlechten Scherz gehalten. "Man kann sich vorstellen, dass so etwas einem 30-Jährigen passiert, aber nicht einem kleinen Kind." Um die Identität der Familie zu schützen, werden in dem Bericht keine Namen genannt.

Die Polizei bestätigte laut der Nachrichtenagentur AP, dass ein Ermittler und ein Sozialarbeiter den Jungen in seinem Zuhause in der Stadt Accrington aufsuchten. Es habe jedoch keinen Grund zur Besorgnis gegeben, und so hätten die Behörden keine weitere Maßnahmen ergriffen.

hut/Reuters/AP