Berlin (dpa/tmn) - Hannover ist Deutschlands lauteste Großstadt. Das zeigt eine Studie. Demnach sind Straßen- und Schienenverkehr die größten Lärmquellen. Diese wirken sich negativ auf die Gesundheit aus. Schlaf und Herz werden in Mitleidenschaft gezogen.

In Hannover, Frankfurt am Main, Nürnberg, Bonn und Köln ist es deutschlandweit am lautesten. Münster und Augsburg gehören zu den leisesten Städten. Das geht aus einer wissenschaftlichen Untersuchung hervor. Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) hat nach Angaben der gemeinnützigen GEERS-Stiftung vom Dienstag (20. September) für die Studie die Lärmkarten der 27 deutschen Großstädte mit mehr als 250 000 Einwohnern ausgewertet.

Straßen- und Schienenverkehr sind demnach die Lärmquellen in deutschen Städten, die sich am stärksten auswirken. Je öfter ein Mensch von Lärm belastet ist, desto mehr kann sich das auf seine Gesundheit auswirken, warnt Michael Jäcker-Cüppers, Leiter des Arbeitsringes Lärm der Deutschen Gesellschaft für Akustik. «Wenn man nachts in der für die Erholung sehr wichtigen Tiefschlafphase ist und dann zum Beispiel ein lauter Zug vorbeifährt, verändert sich Schlaftiefe.»

Untersuchungen zeigten auch, dass der Körper mit der Ausschüttung von Stresshormonen auf Lärm reagiert, die nicht abgebaut werden. Auf lange Sicht altere dadurch der Herzmuskel schneller. «Ab einem Dauerschallpegel von 60 bis 65 Dezibel tagsüber beziehungsweise 50 bis 55 Dezibel in der Nacht besteht dadurch ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko - und an einigen Hauptverkehrsstraßen werden 75 bis 80 Dezibel gemessen», sagt Jäcker-Cüppers. In Hannover sind laut Studie fast 70 Prozent der Fläche mit einem mittleren Lärmpegel von mehr als 55 Dezibel belastet.

n-tv.de / dpa