Das Nationale Geographische Institut (IGN) hat am Montag weitere Erdbeben auf den Kanaren registriert. Insgesamt waren es neun, die gemessen wurden, sieben davon auf der Insel El Hierro, zwei allerdings außerhalb der seit Mitte Juli von Beben geplagten kleinen Insel.
Die ersten Beben wurden in der Gemeinde El Pinar gegen 1:29 Uhr im Südwesten und Osten von El Hierro registriert. Hier liegt auch La Restinga, der Ort war letzte Woche evakuiert worden. Auf der Richterskala erreichten diese ersten beiden Beben einen Wert von 16, bzw. 1,5.

Bereits um 2.13 Uhr gab es dann ein Beben der Stärke 1,9 in der Gemeinde Frontera, ebenfalls auf El Hierro.

Das nächste Beben betraf dann nicht mehr die Insel El Hierro. Um 6 Uhr am morgen wurde ein Beben der Stärke 1,7 im Meer zwischen Teneriffa und Gran Canaria gemessen. Danach gab es drei weitere Beben auf El Hierro in El Pinar, das stärkste Beben um 12.55 Uhr erreichte eine Stärke von 2,5. Bevor das letzte Beben am Nachmittag in Frontera (El Hierro) gemessen wurde gab es dann noch ein leichtes Erdbeben der Stärke 1,8 in Buenavista del Norte auf Teneriffa.

Da alle Inseln der Kanaren vulkanischen Ursprungs sind, sind leichtere Beben nichts ungewöhnliches. Auf El Hierro waren aber seit Mitte Juli diesen Jahres mehrere tausend Beben registriert worden. Die Wissenschaftler hatten diese als Vorboten für einen Vulkanausbruch gedeutet, seit Ende September galt auf der Kanareninsel daher auch Vulkanalarm. Montag letzter Woche wurde dann vor El Hierro eine Eruption unter Wasser entdeckt, ein Unterwasservulkan. Da dieser Vulkan auch aktiv ist, wurde dann für La Restinga die Evakuierung angeordnet.

Bisher gehen Wissenschaftler und Behörden davon aus, dass nur El Hierro von den vulkanischen Ereignissen betroffen sein wird. In der bekannten Geschichte war es auch immer so, dass Vulkanausbrüche auf den Kanaren ein auf eine einzelne Insel beschränktes Phänomen waren.

Der letzte Vulkanausbruch auf den Kanaren bzw. in Spanien ereignete sich im Jahre 1971, damals kam es auf La Palma zu einer Eruption. Aus der jüngeren Geschichte von Gran Canaria sind keinerlei Vulkanausbrüche bekannt, wenn auch auf der Insel vieles an die vulkanische Vergangenheit erinnert.

Inzwischen ist das Forschungsschiff Ramón Margalef unterwegs von Vigo (Galicien) zu den Kanarischen Inseln. Dort soll das Meeresforschungsschiff die Aktivitäten des Unterwasservulkans vor El Hierro genauer untersuchen. An Bord ist auch ein Roboter-U-Boot, eins der modernsten seiner Art in Spanien.