Teheran - Bei der Explosion eines Munitionslagers der iranischen Revolutionsgarden im Westen von Teheran sind mindestens 17 Mitglieder der militärischen Eliteeinheit getötet worden. Mindestens 23 Revolutionsgardisten wurden nach amtlichen Angaben verletzt. Ersten Ermittlungen zufolge wurde die schwere Detonation durch einen Unfall beim Umlagern von Munition ausgelöst.

Das staatliche Fernsehen zitierte den Kommandeur der Revolutionsgarden, Ramesan Scharif, mit den Worten, 17 Revolutionsgardisten seien durch die Explosion gestorben. Erste Angaben, wonach die Totenzahl mit 27 Opfern deutlich höher lag, seien auf ein "unleserliches" Fax zurückzuführen gewesen, sagte Scharif demnach.

Medienberichten zufolge ereignete sich die Explosion in einem Militärlager in Bid Ganeh, rund 20 Kilometer südwestlich vom Zentrum der iranischen Hauptstadt Teheran. Die Nachrichtenagentur ISNA meldete unter Berufung auf Rettungskräfte, einige der Opfer seien lebensgefährlich verletzt. Krankenwagen, Rettungsteams mit Suchhunden und ein Hubschrauber begaben sich an die Unglücksstelle.

Der Abgeordnete des betroffenen Distrikts, Hossein Garusi, erklärte auf der Webseite des Parlaments, es sei eine "große Menge Munition" explodiert. Er schloss einen politisch motivierten Anschlag oder einen Sabotageakt aus.

Die Detonation war in mehreren Vierteln im Westen der iranischen Hauptstadt zu spüren. Zeugen berichteten, dass die Türen und Fenster ihrer Häuser gewackelt hätten. Der Knall war bis ins Zentrum Teherans zu hören. Zunächst hatten Medien von der Explosion einer Tankstelle für Flüssiggas berichtet. Der Sicherheitsbeauftragte des Gouverneurs von Teheran, Aliresa Dschaneh, sagte jedoch kurz darauf, die Explosion habe sich auf einem Militärstützpunkt ereignet.

Die Revolutionsgarden unterhalten zahlreiche Stützpunkte in der Umgebung von Teheran. Im Oktober 2010 ereignete sich ein ähnliches Unglück in einem ihrer Munitionslager in der Stadt Chorramabad. Dabei kamen 18 Menschen ums Leben. Die Eliteeinheit wurde während der iranischen Revolution 1979 gegründet. Seither haben sich die auch Pasdaran genannten Revolutionsgarden zu einer bedeutenden militärischen und wirtschaftlichen Kraft im Land entwickelt.