Bielefeld (dpa) - Keinen Hunger, keine Zeit oder zu dick? Jedes dritte Kind frühstückt nicht. Bei den 15-Jährigen geht sogar jeder Zweite ohne Frühstück aus dem Haus. Erschreckend: Viele der Kinder finden sich zu dick und verzichten deshalb.

Ein Drittel der Kinder und Jugendlichen in Deutschland geht einer neuen Studie zufolge ohne Frühstück aus dem Haus. Forscher der Universität Bielefeld haben für eine internationale Untersuchung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) herausgefunden, dass bei den 15-Jährigen sogar jeder zweite das Frühstück auslässt. Das berichtete die Uni am Montag (14. November). Je wohlhabender die Familien sind, desto häufiger nehmen die Kinder der Studie zufolge morgens eine Mahlzeit zu sich. Die Forscher vermuten, dass viele der Kinder aus Gewichtsgründen nicht frühstücken: Denn die Hälfte der Mädchen und ein Drittel der Jungen hielten sich für zu dick.

Für die Studie haben Forscher von Hochschulen aus Dresden, Frankfurt und Hamburg unter der Leitung der Bielefelder Wissenschaftler im Schuljahr 2009/2010 mehr als 20 000 Kinder und Jugendliche aus knapp 300 Schulen befragt. Die Schüler zwischen 11 und 15 Jahren antworteten unter anderem auf Fragen zu ihrer Gesundheit, ihrem Wohlbefinden und ihrer Lebensqualität. Dabei wurden auch Faktoren wie Schulklima und familiärer Wohlstand erfasst. Die internationale Vergleichsstudie der WHO wird alle vier Jahre in 40 Ländern Europas und Nordamerikas durchgeführt. Ihre Ergebnisse sollen unter anderem für die Gesundheitsförderung genutzt werden.