Katalonien/Spanien: Zählten die Seismologen in den letzten Jahren in der Provinz Girona nur zwischen 3 und 7 leichte Erdbeben pro Jahr, hat sich diese Zahl in den letzten Monaten auch für die Wissenschaftler überraschend erhöht. Seit September wurden 38 Beben registriert, davon 22 im Oktober, 7 im September und in diesem November bislang 9. Die beiden schwersten Erdstösse liegen jedoch schon einige Monate zurück: am 24. März wurde bei Santa Cristina d’Aro ein Beben der Stärke 2,5 nach der Richter-Skala gemessen, am 3. Januar eines mit 2,7 bei Caldes de Malavella, wo auch im Dezember 2010 der stärkste Erdstoss seit langem mit 3,6 vermerkt wurde.

Was den Wissenschaftlern derzeit ein wenig Sorge macht, ist die Regelmässigkeit der Beben und wenn die Statistiken Recht behalten sollten, könnte es in diesen letzten Wochen des Jahres zu einem sehr starken Beben kommen. Nach Messungen und Auswertung der Daten würde sich dieses nach momentanem Stand in der Garrotxa (Vulkangebiet) oder im Baix Empordà, Gironès, Ripollès oder la Selva befinden.

Man betonte aber auch, dass dies vorkommen könnte, aber nicht passieren muss. Normalerweise ist die Provinz Girona kein stark gefährdetes Erdbebengebiet und die letzten sehr heftigen Stösse liegen schon ein paar Jahrhunderte zurück und wurden nach Aufzeichnungen in den höher gelegenen Regionen der Pyrenäen registriert.

Nach derzeitigem Stand der Wissenschaft ist genauso wenig ein Vulkanausbruch bei Ripoll oder Olot zu befürchten, zu gering ist die Bewegung im Erdinneren in der Nähe der dortigen Trichter. Aber wer hätte vor ein paar Monaten gedacht, dass sich der Meeresvulkan vor der Kanareninsel El Hierro auf einmal so stark meldet?