Im Süden El Hierros sprudelt wieder Lava aus dem Meeresboden, das Wasser verfärbt sich. Drei kleinere Erdbeben waren zu spüren. Und es gibt richtig deftige Kritik aus Fachkreisen.
El Hierro Unterwasservulkan
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Der Geologe Jose Luis Barrera Morate, unter anderem Vizepräsident des Kollegiums der spanischen Geologenvereinigung, zog in der Zeitung "El Correo Gallego" gegen die Behörden vom Leder - Manfred Betzwieser zitiert Passagen daraus in seinem El Hierro-Blog.

Demnach spielen die Entscheidungsträger auf El Hierro mit dem Leben der Bevölkerung: "Obwohl die Gefahr von Erdbeben und eines Vulkanausbruches nicht abgenommen sondern sich sogar verstärkt hat, wird von den Behörden den Bewohnern Normalität vorgegaukelt. Nur ein Kilometer vor Restinga werden Lavaschlacken an die Meeresoberfläche gespült, die Gaskonzentration erreicht auf der Insel immer neue Höchstwerte und die Boden Verformung des Golfotales nimmt nicht ab."

Alles klare Indizien, so Morate. Aber was macht der Krisenstab? "Ein unsicheres Tunnel wird geöffnet, Bewohner an absturzgefährdeten Steilhängen dürfen zurück in ihre Häuser und die Evakuierung in Restinga wird aufgehoben. Ohne, daß je Reparatur- oder Sicherungsmaßnahmen durchgeführt wurden oder sich die Lage irgendwie verbessert hätte. Den Anwohnern wird eine falsche Sicherheit vermittelt und mit ihrem Leben gespielt. Diese Maßnahmen sind töricht."