Nach wenigen Stunden haben die Occupy-Aktivisten das besetzte Haus wieder geräumt. Mitglieder der Berliner Occupy-Bewegung hatten am Dienstag das "Haus der Statistik" in Mitte besetzt.

Gegen 14.30 Uhr waren nach eigenen Angaben rund 20 Demonstranten mit Bannern in das leer stehende Gebäude in der Otto-Braun-Straße eingedrungen.

Nach Rücksprache mit dem Hauseigentümer hätten die Protestler am Dienstagabend freiwillig den Rückzug angetreten. "Wir mussten nicht tätig werden", sagte ein Polizeisprecher. Hintergründe zu der Absprache konnte er nicht nennen.

Der freiwillige Rückzug kam überraschend. Noch am Nachmittag hatten die Aktivisten erklärt, dass sie dauerhaft in dem leerstehenden Haus der Statistik bleiben wollten. Die Demonstranten schlugen im achten Stock ein Lager auf und hissten Transparente. "Wir wollen dauerhaft bleiben und ein weiteres öffentliches Forum für einen demokratischen Austausch errichten", sagte Daniel Mützel, Mitglied im Presseteam.

Der Eigentümer des Hauses sei über die Aktion informiert worden. "Jetzt warten wir seine Reaktion ab", sagte Mützel. Das bestätigte auch ein Sprecher der Polizei: "Solange der Eigentümer die Besetzer duldet, werden wir keine weiteren Schritte unternehmen." Die Occupy-Bewegung, die weltweit aktiv ist, fordert eine Entmachtung der Banken, mehr Mitspracherecht von Bürgern bei der Gestaltung der Finanzpolitik und eine humanere Arbeitswelt. Protestcamps gibt es in Metropolen wie New York oder Frankfurt/Main. Die Berliner Occupy-Aktivisten errichteten vor knapp einem Monat ein Zeltlager am Bundespressestrand in Mitte. Allerdings sind sie hier von der Räumung bedroht, weil der Bund auf dem Gelände einen Ministeriumsneubau plant.

dpa