In Japan hat Babynahrungsmittelhersteller Meiji in seinen eigenen Produkten Cäsium gefunden, das Unternehmen hat umgehend 400.000 Dosen Milchpulver zurückgerufen. Nach Bekanntgabe des Cäsiumfundes fielen die Aktien von Meiji um 10 %. Meiji, der Milchpulverhersteller verkauft seine Produkte nur in Japan. Hauptproduktionsstätte von Meiji liegt in der Präfektur Saitama, nördlich der Millionenmetropole Tokio.Die Fabrik liegt ca. 320 Kilometer vom havarierten AKW Fukushima Daiichi entfernt.

Der Rückruf wurde gestartet, weil radioaktive Verstrahlung in einigen Proben aufgefunden wurden, das Milchpulver ist allem Anschein nach mit Cäsium kontaminiert. gemessen wurde eine Radioaktivität von 30,8 Becquerel pro Kilo Milchpulver. Die Menge an Radioaktivität liegt deutlich unter dem gesetzlichen Grenzwert in Japan. Die Grenzwerte für Radioaktivität in Nahrungsmittel wurde in der EU im Zuge des Super-GAU in Fukushima von 600 Becquerel pro Kilo auf 12.000 Becquerel für bestimmte Nahrungsmittel angehoben, was umgehend die Kritik von Verbraucherschützern und Umweltorganisationen erregte.

In den vergangenen Monaten wurden immer wieder Nahrungsmittel aus japanischer Produktion zurückgerufen oder aus dem Verkauf verbannt. So im Juli, als Radioaktivität in Rindfleisch und im Futtermittel aufgefunden wurde. Greenpeace berichtete von einer Kontamination der Fischbestände, auch kontaminierter Reis musste vernichtet werden. Wie es scheint, und wie Tschernobyl schon mal vorgeführt hat, die radioaktive Kontamination von Nahrungsmitteln wird die Bevölerung in Japan auf Jahre beschäftigen.