Plutos eisige Oberfläche
© ESO.orgArchiv: Künstlerische Interpretation der eisigen Oberfläche des Zwergplaneten Pluto.
Boulder/ USA - Mit dem Weltraumteleskop Hubble haben US-Astronomen Hinweise auf die Existenz komplexer Moleküle auf der Oberfläche des Zwergplaneten Pluto entdeckt. Dabei könnte es sich um einen weiteren Hinweis darauf handeln, dass der einstige neunte und äußerste Planet des Sonnensystems noch so einige Überraschungen bereithält.

Kleiner als der Erdmond, wurde Pluto 2006 der Planetentitel aberkannt und zu einem Zwergplaneten degradiert. Mit dem hochsensiblen Cosmic Origins Spectrograph (COS) an Bord des Weltraumteleskops Hubble haben Wissenschaftler um Dr. Alan Stern vom Southwest Research Institute (SwRI) nun Hinweise auf komplexe Kohlenwasserstoff- und/oder Nitrilverbindungen auf der Oberfläche des Zwergplaneten gefunden.

Wie die Forscher aktuell um Fachmagazin Astronomical Journal berichten, können die chemischen Verbindungen durch das Zwischenspiel von Sonnenlicht, kosmischer Strahlung und der eisigen Oberfläche von Pluto, die neben Wasser auch Methan, Kohlenmonoxid und Stickstoff enthält, entstehen.

Die komplexen Moleküle könnten auch für die mit Hubble im ultravioletten Lichtspektrum beobachteten Merkmale des Pluto verantwortlich sein und dem Zwergplaneten seine leicht rötliche Färbung verleihen.

Zudem entdeckte das Team um Stern Beweise für Veränderungen des Erscheinungsbildes von Pluto im ultravioletten Lichtspektrum im Vergleich zu Hubble-Aufnahmen aus den 1990er Jahren. Diese Veränderungen könnten auf Unterschiede im Gelände oder aber auf einen seitherigen Anstieg des Drucks der Pluto-Atmosphäre zurückzuführen sein.

"Unsere Entdeckung erinnert uns erneut daran, auf welche erstaunlichen Entdeckungen wir uns möglicherweise gefasst machen müssen, wenn die NASA-Sonde New Horizons den Pluto 2015 erreichen wird", so Stern.

Quellen: grenzwissenschaft-aktuell.de / swri.org