Der Osten Japans ist am Neujahrstag von einem schweren Erdbeben erschüttert worden. Die Erdstöße waren auch in der Hauptstadt Tokio zu spüren. Über Verletzte oder Schäden wurde zunächst nichts bekannt.
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Das neue Jahr hat in Japan mit einem schweren Erdbeben begonnen. Das Beben der Stärke 7,0 brachte am Sonntag Gebäude in der Hauptstadt Tokio ins Wanken, jedoch hatten die Erdstöße ersten Angaben zufolge keine schweren Folgen. Das öffentliche Leben ging weitgehend uneingeschränkt weiter, und Berichte über Verletzte oder Schäden lagen zunächst nicht vor.

Das Beben ereignete sich um 14.28 Uhr (Ortszeit, 06.28 Uhr MEZ), wie die japanische Erdbebenwarte mitteilte. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgegeben. Das Epizentrum lag den Angaben zufolge nahe der Insel Torishima, etwa 560 Kilometer südlich von Tokio, in einer Tiefe von 370 Kilometern. Die US-Erdbebenwarte USGS gab die Tiefe mit 348 Kilometern an.

Der Betreiber des Atomkraftwerkes Fukusihima meldete keine Schäden oder Probleme von dem havarierten Kernkraftwerk, berichtete der Fernsehsender NHK.

In Tokio, wo zum Erdbebenschutz strenge Bauvorschriften gelten, schwankten zahlreiche Gebäude. Der Bahn- und Flugverkehr lief aber uneingeschränkt weiter. Auch das Finale des Kaiserpokals, eines wichtigen Fußballturniers in Japan, im Nationalstadion der Hauptstadt wurde nicht unterbrochen. In Disneyland Tokio stoppten einige Fahrgeschäfte automatisch, wurden aber kurz darauf wieder eingeschaltet, wie ein Sprecher mitteilte. „Einige Leute, die spazieren gingen, schienen das Erdbeben gar nicht bemerkt zu haben“, fügte er hinzu.
Viele Japaner hatten zuvor das neue Jahr mit Besuchen von Shinto-Schreinen und buddhistischen Tempeln eingeläutet. Kaiser Akihito schwor seine Landsleute in seiner Neujahrsansprache auf harte Zeiten ein. „Unser Land geht durch schwere Zeiten wegen des Erdbebens und anderer Faktoren“, sagte er mit Blick auf das verheerende Erdbeben vom März vergangenen Jahres. „Aber ich hoffe, dass die Herzen der Menschen stets mit denen sind, die gelitten haben und dass sich alle gemeinsam für eine bessere Zukunft einsetzen.“

Japan liegt in der seismisch aktivsten Gegend der Welt. Etwa 20 Prozent der weltweiten Erdbeben mit einer Mindeststärke von 6 auf der Richter-Skala ereignen sich dort.

Am 11. März 2011 wurde der Nordosten Japans von einem Erdbeben der Stärke 9 erschüttert, das einen Tsunami auslöste. 23.000 Menschen starben oder sind seither vermisst. Die Naturereignisse hatten zudem die schwerste Nuklearkatastrophe seit Tschernobyl 25 Jahre zuvor zur Folge. Das Atomkraftwerk Fukushima wurde schwer beschädigt. Der Ausfall der Kühlung hatte eine nukleare Katastrophe verursacht.

AFP/dpa/Reuters/mim