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An der Chesapeake Bay, der größten Flussmündung in den USA, sind rund zwei Millionen tote Fische entdeckt worden. Die lokalen Behörden gehen nicht davon aus, dass die Tiere durch Gift starben - sondern durch zu kaltes Wasser.

Washington - Wenn in diesen Tagen größere Mengen von toten Tieren entdeckt werden, dann sorgt das für Schlagzeilen. Nach einem Fisch- und Vogelsterben in den US-Bundesstaaten Arkansas und Louisiana ist die Öffentlichkeit sensibilisiert. Nun gibt es beunruhigende Beobachtungen aus dem US-Bundesstaat Maryland. Nach Angaben des Maryland Department of the Environment sind an der Chesapeake Bay, der größten Flussmündung in den USA, etwa zwei Millionen tote Fische gefunden worden.

Es handelt sich offenbar vor allem um Jungfische des Augenfleck-Umber und einige Atlantische Menhaden. Vor allem die erste Art gilt als sehr kälteempfindlich. Die Behörden gehen nicht davon aus, dass Umweltgifte zu dem Massensterben geführt haben. Die Wasserqualität sei akzeptabel, hieß es. Stattdessen sei wohl die ungewöhnlich niedrige Wassertemperatur für den Tod der Fische verantwortlich. Teile der US-Ostküste hatten im Dezember Kälterekorde verzeichnet.

Es ist auch nicht das erste Mal, dass in Maryland derart viele tote Fische gefunden wurden: Wie eine Behördensprecherin der "Baltimore Sun" sagte, waren auch in den Jahren 1976 und 1980 Millionen Tiere wegen kalter Wassertemperaturen verendet.

Bereits vor einer Woche hatte ein Schlepper-Kapitän auf einem rund 35 Kilometer langen Fluss-Abschnitt in Arkansas schätzungsweise 100.000 tote Fische gesichtet. In diesem Fall wird eine Krankheit als Ursache vermutet.

Mehr Klarheit gibt es mittlerweile darüber, was hinter dem Tod von 5000 Vögeln steckt, die in der Silvesternacht über einer kleinen Stadt in Arkansas vom Himmel gefallen waren. Nach ersten Untersuchungen gehen Wissenschaftler davon aus, dass die Vögel von den lauten Geräusche der Silvesterböller aufgeschreckt wurden. In der Folge verloren sie die Orientierung.

Auf die gleiche Ursache tippen Experten auch beim mysteriösen Vogeltod in Schweden, wo in der Kleinstadt Falköping im Süden des Landes am Dienstagabend etwa 50 bis hundert Vogelkadaver auf einer Straße gefunden worden waren. Am Montag waren auch auf einer Landstraße im US-Staat Louisiana 500 tote Vögel entdeckt worden. Experten vermuten in diesem Fall, dass die Tiere in Starkstromkabel flogen.

Wie US-Medien am Mittwoch weiter berichteten, wurden im Westen Kentuckys bereits in der vergangenen Woche in einem kleinen Gebiet ebenfalls mehrere hundert verendete Vögel gefunden. Das schlechte Wetter oder andere natürliche Ursachen gelten hier als wahrscheinlichste Erklärung.

chs/dpa