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© DPA/DPATragödie in Alzenau: Bei einem schweren Verkehrsunfall kamen eine Mutter und ihr Sohn ums Leben
Eine vierköpfige Familie ist beim Sonntagsspaziergang von einem Auto überfahren worden. Mutter und Sohn (7) starben, Vater und jüngerer Sohn (5) sind schwer verletzt.

Für eine vierköpfige Familie endete ein Sonntagsspaziergang tragisch: Ein Auto ist mitten im unterfränkischen Alzenau nahe der hessischen Grenze nach einem Aufprall gegen eine Mauer in eine vierköpfige Familie gerast.

Die 36 Jahre alte Mutter und ihr siebenjähriger Sohn kamen dabei am Sonntag ums Leben. Der 44 Jahre alte Vater und der jüngere, fünfjährige Sohn wurden schwer verletzt. Auch der 51 Jahre alte Fahrer des Wagens erlitt schwere Verletzungen.

Am Unfallort lagen Trümmer, ein menschlicher Körper lag zugedeckt neben einem völlig zerstörten Auto. Rettungshubschrauber waren im Einsatz. Am Abend befand sich nach Polizeiangaben keiner der Verletzten mehr in akuter Lebensgefahr.

Wie es zu dem Unfall kam, war nach Polizeiangaben zunächst unklar. Von den Verletzten habe noch niemand vernommen werden können. „Der Autofahrer war laut Zeugen sehr schnell“, sagt Polizeisprecher Michael Zimmer. Bremsspuren gebe es nicht.

Die weiträumig abgesperrte Unfallstelle bot ein Bild des Schreckens. Splitter, Blut auf dem Boden, Blaulicht, Dutzende Einsatzkräfte. Der 74-jährige Kurt Krämer hörte, wie der Fahrer am Nachbarhaus gegen die Wand prallte. Davon zeugt ein stark verbeultes Kellerfenster. „Es gab einen schweren Knall, als ob jemand einen Kracher in die Kanalisation geworfen hätte“, sagte er.

Nach dem Aufprall wurde die Limousine weggeschleudert, direkt in die Familie beim Spaziergang am Sonntagnachmittag auf dem Gehweg, der Wagen schleifte die Mutter und den Siebenjährigen mehrere Meter mit. Krämer hörte Schreie von Verletzten. „Das Auto wurde genau dorthin geschleudert, wo die Familie unterwegs war“, sagte Polizeisprecher Zimmer.

Der 51-Jährige war nach Zeugenangaben viel zu schnell in einer 30er-Zone unterwegs gewesen und hatte die Verkehrsinsel eines Kreisverkehrs überfahren. Der Fahrer müsse ohne zu lenken herangeschossen sein, sagte Anwohner Krämer. „Vielleicht hatte der Fahrer plötzlich Herzprobleme, oder einen Krampf.“ Die Polizei nannte das zunächst reine Spekulation. Der 51-Jährige wurde in seinem Auto eingeklemmt und musste befreit werden. Die Fahrerseite der Limousine war völlig zerstört.

Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde ein Sachverständiger zur Ermittlung des Unfallhergangs herangezogen. Ein Kriseninterventionsteam kümmerte sich um Zeugen und Hinterbliebene.

dpa/cor/sara