Schnee in der Wüste? Ja, das gibts! Diese Woche schüttelte Frau Holle ihre Decken über dem Nord-Westen der Sahara aus. Das ungewohnte Weiss erfreute und erstaunte die Einwohner.


Weisse Palmen und schneebedeckte Dünen. In den letzten Tagen bekam Bechar, eine Grenzregion zwischen Algerien und Marokko, den Schnee, der uns lange fehlte. Starke Winde und feuchte Luft, die aus dem Nord-Westen anströmten, brachten den Algeriern Schnee. Manchen von ihnen zum ersten Mal in ihrem Leben. Für einmal verschwand der übliche Braunton aus der Landschaft und wich der eisigen Pracht von Väterchen Frost.

Gefrorenes Wasser als Segen

Der Schnee ist hier jedoch nicht nur ein Spass oder eine nette Abwechslung zum üblichen Wetter. In der sonst eher trockenen Region wird der Grundwasserspiegel durch das Wetterphänomen angehoben, wovon sie nur profitieren kann. Vor allem dann, wenn der Scirocco, ein sandiger Wüstenwind aus der Sahara, wieder weht.

Obwohl der Schnee für Bechar ungewöhnlich ist, gingen die Algerier locker damit um. Von Schneechaos auf den Strassen war keine Spur zu sehen und die Kinder hatten ihren Spass am weissen Phänomen. Das sollten sie auch, denn die Wetter-Anomalie war nur von kurzer Dauer. Bis heute sind die Temperaturen in der Region bereits wieder auf zehn Grad Celsius angestiegen und vom kurzen Wintermärchen bleibt nicht mehr als eine schöne Erinnerung.

fge