Während am Donnerstag der Tremor auf El Hierro gegen 15 Uhr plötzlich zusammenbrach, sorgten die Wissenschaftler endlich für Klarheit. Und die ist beeindruckend.

Denn, so bilanziert Manfred Betzwieser vom Blog El Hierro:
Unser Eldiscreto ist nicht nur eine kleine Warze, sondern ein mächtiger Vulkan. Vom Volumen seiner Magmaausschüttung hat er bisher mehr Lava ausgestoßen, als all seine kanarischen Vorgänger in den letzten 200 Jahren. Er wächst wegen seiner exponierten Lage zwar nur langsam aber stetig. Sollte die Aktivität so weiter andauern, würde er in cirka sechs Wochen, also bis Ende Februar/Anfang März, die kritische Höhe von 100 Meter unter der Wasserlinie erreicht haben und heftige Eruptionen hervor bringen.
Laut der aktuellen Meereskarte des Spanischen Ozeanographischen Institut liegt die Spitze des Eldiscreto nämlich nur noch 130 Meter unter dem Meeresspiegel, er wächst täglich weiter in die Höhe.

Genauer gesagt fehlen nur noch 30 Meter bis zur laut Betzwieser "kritischen Höhe einer direkten explosiven Reaktion mit dem Meereswasser."

Betzwieser: "Das wäre dann die nächste Phase, die einer phreatischen Wasserdampf Eruption. Jedoch noch beachtenswerter ist die Menge der bisher ausgeflossenen Lava. Waren es nach den letzten Messungen zwischen 5 bis 7 Millionen Kubikmeter, so sind es heute bereits ca. 145 Millionen Kubikmeter Lavamaterial."