Rund 2000 Menschen haben am Samstag in München gegen die Sicherheitskonferenz demonstriert. Eigentlich hatten die Veranstalter mehr Demonstranten erwartet.
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Die Veranstalter der Demonstration gegen die Sicherheitskonferenz in München, das «Aktionsbündnis gegen die Nato-Sicherheitskonferenz», hatten trotz der eisigen Kälte mit rund 5000 Teilnehmern bei der Demonstration gerechnet. Nach Angaben der Polizei kamen aber nur rund 2000 Menschen. Besonders gegen Nachmittag sank die Zahl rapide.

Demonstration gegen Sicherheitskonferenz

Unter dem Motto «Kein Frieden mit der NATO - Kein Frieden mit dem Kriegsgeschäft» versammelten sich die Demonstranten in der Innenstadt und zogen mit lauter Musik durch die Straßen. Auf Schildern und Transparenten forderten die Teilnehmer «Geld für Bildung statt für Rüstung» und «Bundeswehr abschaffen».

"Pure Machtpolitik"

Zu dem Protest hatten fast 100 Organisationen des «Aktionsbündnis gegen die Nato-Sicherheitskonferenz» aufgerufen. «Im Bayerischen Hof geht es nicht um die Sicherung des Friedens, sondern um pure Machtpolitik», sagte Claus Schreer vom Aktionsbündnis. «Die Sicherheitskonferenz arbeitet daran, dass Europa militärisch stärker wird - und dagegen protestieren wir.»

Nach einer Auftaktkundgebung zogen die Demonstranten durch die Münchner Innenstadt. Der Protestzug endete auf dem Marienplatz, wo neben anderen Künstlern auch der Liedermacher Konstantin Wecker auftreten sollte. «Wir sind wütend und diese Wut wärmt uns», rief Kerem Schamberger, der Moderator der Veranstaltung, der Menge zu.

Zu gewaltsamen Zwischenfällen zwischen Demonstranten und den Sicherheitskräften kam es laut Polizei nicht. Es habe lediglich kleinere Störungen gegeben. Ein Beamter wurde am Kopf verletzt. Der Großteil der Demonstranten verhielt sich jedoch friedlich.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) lobte den Einsatz der Beamten: «Auch der diesjährige Großeinsatz zur Sicherheitskonferenz zeigte die besondere Einsatzkompetenz und hohe Professionalität unserer Polizei. Unsere bayerische Maxime eines konsequenten Einschreitens bei Straftätern und Krawallmachern hat sich wiederum bewährt.»

Für die Polizei zählt die Münchner Sicherheitskonferenz zu einem der größten Einsätze des Jahres. Rund 3100 Beamte aus mehreren Bundesländern waren am Wochenende im Dienst. Der Bereich um die Konferenz im Bayerischen Hof war großräumig abgesperrt. Seit mehr als zehn Jahren demonstrieren Kriegsgegner gegen die jährlich stattfindende Sicherheitskonferenz. Die Zahl der Demonstranten geht nach Angaben der Polizei tendenziell aber seit Jahren zurück.

dpa/AZ