Zerstörte Fahrzeugfenster, zerbissene Reifen: Eine Reisegruppe ist in einem chinesischen Wildtierpark Opfer eines Tigerangriffs geworden. Die Raubtiere zerlegten das Fahrzeug, während sich die Urlauber unter den Sitzen versteckten.

Für eine Gruppe Touristen hat der Besuch in einem Wildtierpark in China in blankem Horror geendet: Bengalische Tiger griffen laut Berichten von Staatsmedien den Bus der Besucher der Jinan Wildlife World in der östlichen Provinz Shandong an, schlitzten die Reifen auf und zerstörten Fensterscheiben.

Wie durch ein Wunder wurde bei dem Vorfall am Samstag keiner der 27 Touristen verletzt, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete. Der Fahrer des Busses sei dagegen an der Hand verletzt worden, als die Tiger auf das Fahrzeug sprangen und die Windschutzscheibe zerbrachen.

"Wir bedauern den Unfall zutiefst"

Der für die Besuchergruppe zuständige Parkmitarbeiter war den Berichten zufolge beim Mittagessen, als die Raubkatzen angriffen. Angestellte des Parks hätten zehn Minuten gebraucht, um ein Gatter zu öffnen, durch das sich die Touristen retten konnten. Wie die Zeitung Global Times berichtete, versteckten sich die terrorisierten Urlauber unter den Sitzen des Busses, während die Tiger die Reifen zerbissen, die Scheibenwischer und Fenster zerstörten.

Die Polizei habe nicht gerufen werden können, weil in dem Gebiet keinen Mobilfunkempfang gegeben habe. "Wir bedauern den Unfall zutiefst", sagte ein Manager des Parks laut Xinhua. Die Verwaltung habe Ermittlungen eingeleitet, die Touristen würden entschädigt.

In China leben nach offiziellen Angaben etwa 6000 vom Aussterben bedrohte Tiger in Gefangenschaft, im Nordosten gibt es noch 50 bis 60 Tiere in der Wildnis.