Herz-Kreislauf
© iStockDer Plastikweichmacher BPA bedroht das Herz.
Bisphenol A macht Plastik weich und steckt in zahlreichen Produkten. Doch es häufen sich Hinweise, dass die Chemikalie gesundheitsschädlich ist. Eine aktuelle Studie zeigt sogar einen Zusammenhang mit Herzerkrankungen.

Der Stoff galt lange Zeit als Supersubstanz, weil er Plastik weich macht und damit erst die Verarbeitung dieses künstlichen Materials ermöglicht. Bisphenol A (BPA) wird für Beschichtungen, Verpackungsmaterial, Haushaltsutensilien und vieles mehr verwendet.

Einige Studien der letzten Jahre brachten BPA jedoch in Misskredit. Die Chemikalie soll die Spermienqualität mindern und die Gehirnentwicklung von Embryos negativ beeinflussen. Eine aktuelle Untersuchung der University of Exeter, der University of Cambridge und dem Europäischen Zentrum für Umwelt und menschliche Gesundheit konnte jetzt sogar einen Zusammenhang zwischen BPA und Herzerkrankungen feststellen.

Die Wissenschaftler analysierten Gesundheitsdaten von mehr als 1500 Probanden über zehn Jahre hinweg. Dabei wurden die BPA-Mengen im Urin gemessen und das Auftreten von Herzerkrankungen, etwa Angina Pectoris und Herzinfarkt dokumentiert. Es zeigte sich, dass diejenigen, die hohe BPA-Werte aufwiesen, überdurchschnittlich häufig herzkrank waren.

Keine voreiligen Schlussfolgerungen

Studienleiter David Melzer warnt jedoch vor vorschnellen Schlüssen: „Die Studie bestärkt den statistischen Zusammenhang zwischen BPA und Herzerkrankungen, aber wir können nicht sicher sein, dass die Chemikalie wirklich dafür verantwortlich ist.“ Weitere Studien seien in diesem Zusammenhang nötig. Würde sich dann der Verdacht bestätigen, müsste BPA als zusätzlicher Risikofaktor für Herzerkrankungen berücksichtig werden - neben Rauchen, Bluthochdruck und erhöhten Cholesterinwerten.


Kommentar: Von wem Studienleiter David Melzer wohl gesponsert wird? Die alarmierenden Ergebnisse werden von ihm sogleich abgemildert, und im gleichen Atemzug verweist er auf die üblichen Sündenböcke 'Rauchen' und 'erhöhte Cholesterinwerte'... Der Studienleiter ist offensichtlich nicht auf dem neusten Stand der Forschungen, denn selbst Harvard hat den Verzehr von (gesundem) Fett bereits rehabilitiert. Hier etwas zum Thema 'Rauchen'.


Die Studie wurde online veröffentlicht auf Circulation, dem Journal der American Heart Association.