Der in Umfragen abgeschlagen hinter seinem sozialistischen Herausforderer, François Hollande, liegende französische Präsident Nicolas Sarkozy versucht im Wahlkampf sein Glück erneut mit rechtsradikalen Tönen: Im staatlichen TV-Sender France 2 erklärte Sarkozy am Dienstagabend, dass es bereits „zu viele Ausländer“ in Frankreich gebe und er entspechend bei einer Wiederwahl die Zuwanderung von Ausländern erschweren werde. „Unser Integrationssystem funktioniert immer schlechter, da es inzwischen zu viele Ausländer gibt, denen wir nicht mehr Wohnungen, Arbeits- oder Schulplatz sichern können“. Deshalb wolle er die Zahl der Einwanderer von derzeit jährlich etwa 180.000 auf 100.000 zurückfahren und auch soziale Leistungen künftig von einem mindestens zehnjährigen Aufenthalt und einer mindestens fünfjährigen Berufstätigkeit abhängig machen, sagte der französische Präsident.

Mit den Wahlkampfthemen des aktuellen Staatsoberhaupts sind indes zwei von drei Franzosen unzufrieden, bezeigen die am Dienstag veröffentlichen Ergebnisse der Meinungsforschungsinstitute BVA und Ipsos. Im ersten Wahlgang am 22. April käme Sarkozy auf 25% der Wählerstimmen, während sein sozialistischer Gegenkandidat François Hollande 33% einfahren würde. In der Stichwahl am 6. Mai würde Sarkozy sodann mit 41% gegen 59% für Hollande verlieren. Das Institut Viavoice ermittelte zudem für die Zeitung "Liberation", dass 74 % der Franzosen nicht mehr gewillt sind, ihre Meinung über Sarkozy zu ändern.