Mittelmeer: Parasiten fressen die Zungen von Brassen und hausen dann in ihnen

Wissenschaftler in Großbritannien haben eine grausige Entdeckung gemacht: Eine Parasitenart soll im Mittelmeerraum die Zungen von Fischen fressen und dann in deren Mundhöhlen hausen.
Fischparasit
© Dr. Nico SmitDie Forscher haben den Parasit auf den Namen "Betty" getauft.

Der Alien-Parasit namens cerathotoa italica - von den Forschern "Betty" genannt - gelangt über die Kiemen von jungen Fischen in das Maul und nistet sich dann dort ein. Entdeckt wurde das Tierchen, weil man ursprünglich die Bestände der Seebrasse untersuchen wollte.

Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der Parasit vor allem in überfischten Gewässern gedeiht. Für den Menschen sei "Betty" nicht gefährlich, aber er würde die Anzahl der Fische reduzieren und ihre Lebenserwartung verkürzen, so die Experten. Nahe Spanien seien rund 30 Prozent der Fische betroffen, in den stärker befischten Gewässern um Italien seien 47 Prozent vom Parasiten befallen.

"Das ist ein weiterer Beweis dafür, dass die menschliche Ausbeutung von Fischbeständen negative und weitreichende Auswirkungen hat", sagt Stefano Mariani von der Universität in Salford gegenüber "MailOnline". "Betty" sei zwar grausig anzusehen und erinnere an eine Kreatur aus einem Alien-Film, aber der Parasit sei ausgezeichnet angepasst und mit seiner Strategie sehr erfolgreich, so Mariani.

red