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© AFPEin schweres Erdbeben hat den Süden von Mexiko erschüttert.
Ein schweres Erdbeben der Stärke 7,9 hat am Dienstag die Pazifikküste von Mexiko erschüttert. Dies teilte die US-Erdbebenwarte (USGS) mit.

Ein langes, schweres Erdbeben hat am Dienstag die Pazifikküste von Mexiko erschüttert. Der Erdstoß habe sich knapp 200 Kilometer östlich des Urlaubsorts Acapulco in einer Tiefe von 18 Kilometern ereignet, teilte das Geologische Institut der USA am Dienstag mit.

Aus Guerrero meldeten die Zivilschutzbehörden zahlreiche Gebäudeschäden und mehrere eingestützte Häuser. In der Hauptstadt Mexiko-Stadt, in deren Ballungsraum rund 20 Millionen Menschen wohnen, wurden Häuser beschädigt, das Telefonnetz war unterbrochen.

Menschen liefen auf die Straße. Hochhäuser schwankten, wie ein dpa-Reporter berichtete. Hubschrauber kreisten über der Hauptstadt. Kurz danach erschütterte noch ein Nachbeben der Stärke 6,7 das Gebiet.

In Mexiko-Stadt schwankten einem Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters zufolge Gebäude, Handy-Verbindungen brachen zusammen und der Verkehr geriet ins Stocken. Das Telefonnetz in Mexiko-Stadt und anderen von dem Beben betroffenen Gebieten brach aber zusammen.

Regierungssprecher Juan Ramón Ramírez sagte CNN: "Auf den Straßen herrscht Verkehrschaos, viele Eltern sind unterwegs, um ihre Kinder von den Schulen abzuholen.“

Der Bürgermeister der Millionen-Metropole, Marcelo Ebrard, teilte über den elektronischen Kurznachrichtendienst Twitter mit, er habe bei einem Hubschrauberflug über die Stadt keine Schäden erkannt. Es gebe aber keine Probleme mit „strategischen Einrichtungen“ wie dem Wassersystem.

Auch nach Angaben des mexikanischen Präsidenten Felipe Calderón sei nichts von schweren Schäden bekannt. Das erklärte Calderón am Dienstag im Kurzmitteilungsdienst Twitter.
El Sismológico Nacional corrige su dato anterior: estima una intensidad de 7.8 grados Richter. Aún no se reportan daños mayores.

- Felipe Calderón (@FelipeCalderon) März 20, 2012
Von einem größeren Tsunami sei nicht auszugehen, teilte das Tsunami-Warnzentrum für den Pazifik mit. Zunächst hatte USGS eine Stärke von 7,9 angegeben. Das Geoforschungszentrum in Potsdam (GFZ) registrierte eine Stärke von 7,7.

Häufige Erdbeben

Mexiko wird häufig von Erdbeben erschüttert. Erst am 10. Dezember 2011 hatte die Erde in Guerrero gezittert, damals hatte das Beben eine Stärke von 6,5. Dabei starben mehrere Menschen, weitere wurden verletzt.

Am 19. September 1985 hatte ein Beben der Stärke 8,0 große Teile von Mexiko-Stadt verwüstet - trotz großer Entfernung zum Epizentrum. Nach offiziellen Angaben gab es landesweit mindestens 9500 Tote, andere Quellen berichteten von bis zu 35.000 Opfern.

Am Freitag wird der Papst in Mexiko erwartet. Es soll der erste Besuch Benedikts XVI. im spanischsprachigen Lateinamerika sein. Start der dreitägigen Reise ist das 370 Kilometer von Mexiko-Stadt entfernte Guanajuato in Zentralmexiko und soll am Montag weiter nach Kuba führen.

dpa/AFP/toto