Sie verrichten Handlangerdienste für einige der größten Konzerne und werden dafür viel schlechter bezahlt als Arbeiter in den meisten Staaten der Dritten Welt: In Gefängnissen herrschen Zustände, die Kritiker von Sklaverei sprechen lassen. Die großen und zunehmend multinational agierenden Knastkonzerne und ihre Eigentümer freut es: Ihre Aktien gehörten in den vergangenen Jahren zu den erfolgreichsten an der Wall Street.
Häftlinge
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Mit moderner Sklaverei lässt sich auch heute noch viel Geld verdienen. Wer vor gut drei Jahren, als Barack Obama gerade als 44. Präsident der USA vereidigt worden war, Aktien der US-Unternehmen CCA und GEO kaufte, darf sich seither über einen satten Gewinn freuen. Die an der Nasdaq notierten CCA-Papiere legten bis April 2012 auf Euro-Basis um mehr als 100 Prozent zu.

Da fiel der Kursabschlag der letzten Tage kaum ins Gewicht. Die Aktie der GEO Group schaffte innerhalb von drei Jahren immerhin einen Gewinn von knapp 35 Prozent. Trotzdem stehen die Papiere dieser Unternehmen nicht im Fokus der Finanzjournalisten, zumindest nicht in Europa. Und das aus gutem Grund, denn CCA und GEO sind die führenden privaten Gefängniskonzerne der USA, die ihr fragwürdiges Geschäftsmodell mittlerweile auch in andere Staaten exportieren. CCA steht für »Corrections Corporation of America«. Dieses in Nashville, Tennessee, gegründete Unternehmen ist der Marktführer unter den Privatgefängnissen im sogenannten Land der unbegrenzten Möglichkeiten. In 19 Bundesstaaten unterhält CCA 63 Gefängnisse mit mehr als 85.000 Haftplätzen und erzielt einen Jahresumsatz von rund 1,6 Milliarden Dollar (1,2 Milliarden Euro). 75 Cent kostet ein Häftling die Unternehmen, für die sie zwangsweise arbeiten müssen, am Tag (!). Und das alles gibt es nicht nur in den fernen USA. Lesen Sie, wie immer mehr Arbeitsplätze stillschweigend mit Häftlingen besetzt werden.

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