Asteroiden, erdnah
© NASASimulation der erdnahen Asteroiden: Potentiell bedrohliche Asteroiden (PHAs) sind orange, weniger gefährliche Asteroiden in blau markiert. Die Umlaufbahn der Erde scheint grün hindurch. Die Sonne befindet sich im Zentrum. (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)
Washington/ USA - Durch Beobachtungen der fortgesetzten Mission des Infrarot-Weltraumteleskops WISE (Wide-field Infrared Survey Explorer) sind NASA-Forscher zu einer neuen und der bislang besten Einschätzung der Anzahl jener großen Asteroiden gekommen, die der Erde zumindest potentiell gefährlich werden könnten, wenn ihre Umlaufahnen sie zukünftig auf eine Entfernung von weniger als acht Millionen Kilometer an unseren Planeten heranführen werden.

Mehr als 100 Meter und damit groß genug, um den Höllenritt durch die Erdatmosphäre zu überstehen, stellen sie sogenannten PHAs, also "potentially hazardous asteroids" eine potentielle Gefahr für die Erde dar. Sollten sie unseren Planeten treffen, könnten sie zumindest regional - aber auch in größerem Ausmaß - beträchtliche Schäden anrichten.

Im Rahmen der Mission NEOWISE, untersuchten die Forscher um Lindley Johnson, vom "Near-Earth Object (NEO) Observation Program" am Hauptquartier der NASA 107 PHAs, um so die Gesamtmenge dieser Asteroiden genauer einschätzen zu können. Die Ergebnisse haben die Forscher aktuell im Fachmagazin Astrophysical Journal veröffentlicht.

Demnach deuten die Daten daraufhin, dass es etwa 4.7000 PHAs (+/- 1.500) gibt. Bislang sind jedoch nur 20 bis 30 Prozent dieser Objekte entdeckt worden.

Die neue Analyse legt nahe, dass etwa doppelt so viele PHAs als bislang vermutet Orbits mit niedriger Bahnneigung besitzen, wie sie in etwas mit der Ebene der Umlaufbahn der Erde übereinstimmen. Derartige Asteroiden neigen dazu sich der Erde häufiger zu nähern als andere Asteroiden.
erdnahe Asteroiden
© NASADieses Diagramm erläutert den Unterschied zwischen PHAs und weniger potentiell gefährlichen erdnahen Asteroiden (NEA). (Klicken Sie auf die Bildmitte, um zu einer vergrößerten Darstellung zu gelangen.)
Die Forscher vermuten, dass dieser Asteroiden von einer einstigen Kollision zweier Asteroiden im Hauptgürtel des Asteroidengürtels zwischen Mars und Jupiter abstammen, als ein größerer Körper mit einer niedrigen Bahnneigung könnte dabei im Asteroidengürtel in jene Fragmente zerbrochen sein, deren Umlaufbahnen sie nun nach und nach immer näher an die Erde heranführen, wodurch sie auch zu PHAs werden können.

Da PHAs mit niedriger Bahnneigung sind um einiges heller als andere erdnahe Asteroiden, was den Wissenschaftlern Informationen über ihre Zusammensetzung liefert. Demnach bestehen sie wahrscheinlich entweder aus granitartigem Gestein oder sind metallischer Natur. Diese Art der Information ist wiederum wichtig für die Einschätzung der Gefahr, die von den jeweiligen Objekten ausgeht, da die Zusammensetzung der Asteroiden viel darüber aussagt, wie schnell ein solcher Körper in der Atmosphäre verbrennen würde.

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Quelle: NASA