Panische Menschen rannten im Schlafanzug auf die Straßen: Ein Erdbeben der Stärke 5,9 hat am frühen Sonntagmorgen den Norden Italiens erschüttert. Mindestens drei Menschen kamen ums Leben, viele Gebäude wurden teils schwer beschädigt.
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Ein Erdbeben hat mindestens drei Menschen im Norden Italiens das Leben gekostet. Wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtet, starben am Sonntag zwei Arbeiter in einer Keramikfabrik in Sant'Agostino westlich von Ferrara. Ein weiteres Todesopfer sei in einer eingestürzten Halle in einem Industriegebiet in Bondeno gefunden worden, etwa 15 Kilometer nördlich von Sant'Agostino.

Das Beben hatte um 4.04 Uhr die Region Emilia-Romagna erschüttert. Seine Stärke wurde mit 5,9 auf der Richterskala angegeben. Eine Stunde später habe es ein Nachbeben gegeben. Am schlimmsten betroffen sei die Gegend um Bologna, Modena, Mantova, Ferrara und Rovigo.

Die Erdstöße seien in ganz Norditalien zu spüren gewesen, berichtet der staatliche Fernsehsender Rai. Das Fernsehen zeigte schwer beschädigte Gebäude, vielerorts lagen Trümmer auf der Straße. Augenzeugen berichteten im Fernsehen, es seien Gebäude, Kirchen und Türme eingestürzt. Manche Menschen seien im Schlafanzug in Panik auf die Straße gelaufen.

Über die genaue Lage des Epizentrums gab es unterschiedliche Angaben. Es habe nahe der Gemeinde Finale Emilia nördlich von Bologna in der Po-Ebene gelegen, hieß es unter Berufung auf das Nationale Geophysikalische und Vulkanologische Institut. Das Portal corriere.it schrieb hingegen, es habe bei dem gut 10 Kilometer westlich gelegenen Ort San Felice sul Panaro in einer Tiefe von etwa zehn Kilometern gelegen.

Das Beben sei fast so stark gewesen wie das von Aquila, berichtet Ansa. Am 6. April 2009 hatte ein Beben der Stärke 6,2 die Stadt in den Abruzzen erschüttert und schwere Schäden angerichtet.

dpa/mkoh/woja