Der Klimawandel lässt das Eis in der Arktis schwinden. Dadurch werden offenbar große Mengen an klimaschädlichem Methan freigesetzt.
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© AFPDie schmelzenden Gletscher bilden Seen, Fjorde und Moränen, aus denen Methan aufsteigt.

Aus der Arktis steigt offenbar deutlich mehr Methan auf als angenommen. Das Gas, das stärker als CO2 Wärme in der Erdatmosphäre festhält und so zum Klimawandel beiträgt, stammt aus Seen, Fjorden und den Moränen, die die schrumpfenden Gletscher des Nordens freigeben, haben Katey Anthony von der Universität Fairbanks und Kollegen festgestellt (Nature Geoscience, online).

Bisher stand schmelzender Permafrostboden im Fokus der Aufmerksamkeit. Das Team hat in Alaska und auf Grönland mehr als 150.000 Löcher im Eis gefunden, die im Winter durch hochblubberndes Methan offen gehalten werden. Aus den größten von ihnen, die mehrere Meter Durchmesser haben, entweichen Tausende Liter pro Tag.

Eine radiochemische Analyse zeigte, dass dieses Gas besonders lange im Erdboden eingeschlossen war: Der Anteil von radioaktivem Kohlenstoff-14 war stark reduziert. Bei weiterem Rückgang der Gletscher könnte das Eis an vielen Stellen seine zum Boden hin abdichtende Funktion verlieren, warnen die Forscher.

cris/beu