Calcium, das als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen wird, kann das Risiko für Herzinfarkt erhöhen, schreiben Schweizer Forscher in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift Heart. Deshalb sollten Calcium-Präparate mit Vorsicht verwendet werden. Bekommt der Körper eine moderate Menge Calcium, tut ihm das gut: Menschen, die im Durchschnitt etwa 820 Milligramm des Minerals pro Tag über die Nahrung oder Nahrungsergänzungen aufnahmen, hatten in der Studie ein um ein Drittel niedrigeres Herzinfarktrisiko als die Testpersonen, die schlecht mit Calcium versorgt waren. Eine gesteigerte Calciummenge von mehr als 1100 mg pro Tag erzielte jedoch keinen vorbeugenden Effekt mehr auf Herz-Krankheiten oder Schlaganfälle. Im Gegenteil: Testpersonen, die regelmäßig Calcium-Nahrungsergänzungen einnahmen, büßten die Schutzwirkung des Minerals ein. In dieser Gruppe traten fast doppelt so häufig Herzinfarkte auf wie bei den Menschen, die nie Nahrungsergänzungen nahmen.

«Die Studie zeigt, dass Calcium-Nahrungsergänzungen das Herzinfarktrisiko zu steigern scheinen. Sie sollten daher mit Bedacht eingenommen werden», empfehlen die Schweizer Wissenschaftler. Ihre Erkenntnisse basieren auf einer großen europäischen Studie, die sie speziell im Hinblick auf die Calcium-Aufnahme erneut ausgewertet hatten. Sie hatten sich dabei auf die Datensätze von rund 24.000 Deutschen konzentriert, deren Ernährung und Gesundheit über elf Jahre hinweg dokumentiert worden waren.

RF/hh