Frühmenschen beobachten Riesenaffen
© d.umn.edu Archivbild: Frühmenschen beobachten eine Gruppe Riesenaffen (Gigantopithecu).
Oxford/ England - Während eine wissenschaftliche DNA-Analyse mehrerer Gewebeproben des von Legenden umwobenen nordamerikanischen Waldmenschen Bigfoot bzw. Sasquatch kurz vor der Veröffentlichung in einem anerkannten naturwissenschaftlichen Fachmagazin stehen soll und schon vorab nichts weniger von sich behauptet, als den endgültigen wissenschaftlichen Beweis für die Existenz der Kryptiden zu erbringen (...wir berichteten, s. Links), verkünden davon unabhängige Wissenschaftler von Rang und Namen nun, ebenfalls angebliche Proben von Bigfoot, Sasquatch, Yeti & Co untersuchen zu wollen.

Unter der namhaften Leitung des Oxford-Humangenetikers Professor Bryan Sykes und des Direktors des Zoologiemuseums in Lausanne, Michel Sartori, sollen sich auch weitere Experten, darunter der Anthropologe, Kryptozoologe und Sasquatch-Experte Dr. Jeffrey Meldrum von der Idaho State University an dem Projekt beteiligen.

Im Rahmen des sogenannten "Oxford-Lausanne Collateral Hominid Project" wollen die Wissenschaftler Knochen, Haare und andere Gewebearten systematisch untersuchen, die angeblich von Bigfoot, Yetis oder den jeweilig lokalen Varianten der noch immer nicht wissenschaftlich anerkannten aufrecht gehenden Großprimaten aus aller Welt stammen sollen.

Eines der Hauptinteressen des Projekts soll eine genetische Analyse der vorliegenden Proben sein. Während einige vergleichbare Analysen - etwa von Haarproben - bislang lediglich Bergziegen und anderen Tiere zugeordnet werden konnten, gab und gibt es aber auch immer wieder Ergebnisse, die die Proben lediglich als "menschlich" identifizierten (...wir berichteten, s. Links).

Als Hauptquelle der Proben dient das Archiv des Schweizer Biologen Bernard Heuvelmans, der als einer der Väter der Kryptozoologie, also jenes Forschungszweiges gilt, der sich mit der Untersuchung von bislang zwar vielfach in Folklore und von Augenzeugen, jedoch von der Wissenschaft noch nicht beschriebenen und somit bislang offiziell noch unbekannten oder vermeintlich bereits ausgestorbener Tierarten (sog. Kryptiden) widmet. Zudem hat das Projekt aber auch öffentlich zum Einsenden entsprechender Proben aufgerufen (s. Link).

Neben den erhofften neuen Erkenntnissen in der Frage um die Existenz von Yeti und Sasquatch, erhoffen sich die Forscher auch weitere Erkenntnisse in die Frage nach der Interaktion zwischen den unterschiedlichen frühen Menschenarten: "Alleine in den vergangenen zwei Jahren konnte nachgewiesen werden, dass es etwa zur Vermischung zwischen Neandertalers und Homo sapiens gekommen ist" so Sykes.

Tatsächlich gehört dieses Szenario unter vielen Kryptozoologen zu den bevorzugten Erklärungen für Wesen wie Bigfoot und Yeti. Andere vermuten, dass diese Wesen bis heute überlebende Nachkommen des urzeitlichen Riesenaffens Gigantopithecus, oder aber auch, wenn es etwa um den "kleinen Waldmenschen" Sumatras "Orang Pendek" geht (...wir berichteten, s. Links), Abkömmlinge des Homo erectus oder der "Hobbit-Menschen" (Homo floresiensis) sein könnten.

Sobald die Ergebnisse vorliegen, wollen auch Sykes, Satori und Kollegen ihre Ergebnisse in einem wissenschaftlichen Fachjournal veröffentlichen.

Derweil steht die Veröffentlichung der bereits abgeschlossenen Analysen unter Dr. Melba Ketchum weiterhin aus. Während Kritiker fortwährend unterstellen, dass diese Studie die für eine Publikation in einem wissenschaftlichen Fachmagazin notwendigen naturwissenschaftlichen Standards vermutlich nicht erfülle, wird die Autorin auf ihrer Facebook-Seite nicht müde zu beteuern, dass alles den üblichen, aber eben auch zeitaufwendigen Lauf einer Veröffentlichung in einem Peer-Review-Journal gehe und die Publikation nur noch eine absehbare Frage der Zeit sei. In welchem Fachmagazin die Studie erscheinen soll, ist allerdings noch unbekannt...

- Weitere Informationen zum "Oxford-Lausanne Collateral Hominid Project" finden Sie hier

Quellen: wolfson.ox.ac.uk, bbc.co.uk, bigfootevidence.blogspot.com, cryptomundo.com, grenzwissenschaft-aktuell.de