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© Matthias BenirschkeBielefeld. Hochgeschleuderte Steine lagen in mehr als 50 Metern Entfernung auf der Straße.
Mehrere Explosionen in einem Bielefelder Wohnhaus haben neun Menschen verletzt. Ein Bewohner schwebe in Lebensgefahr, sagte eine Polizeisprecherin. Drei weitere Menschen im Haus sowie fünf außerhalb des Gebäudes wurden leicht verletzt.

Offenbar waren Feuerwerkskörper in dem Haus gelagert. Anwohner hätten mehr als eine Viertelstunde lang Dauerexplosionen gehört. Dazu seien Raketen unkontrolliert durch die Gegend geflogen und bunte Feuerbälle explodiert.

Ein Teil des Gebäudes stürzte ein. In anliegenden Häusern gingen den Angaben zufolge Fensterscheiben zu Bruch. Hochgeschleuderte, faustgroße Steine übersäten im Umkreis von 100 Metern die Straße. Das Haus habe in Flammen gestanden, sagte die Sprecherin. Ein Rauchpilz stieg 100 Meter hoch in den Himmel. Auf einem benachbarten Grundstück begrub ein einstürzender Carport mehrere Autos. Daneben standen Bäume in Flammen. Zwei Nachbarhäuser wurden evakuiert. Insgesamt waren 150 Rettungskräfte im Einsatz.

Ein Hubschrauber schwebte am Nachmittag über der bizarren Szene, während Menschen in der Umgebung vor umherfliegenden Steinen und Raketen in Deckung gingen. Wieso in dem Haus Feuerwerk in großen Mengen lagerte war ebenso unklar wie die Frage, ob es sich um legale Pyrotechnik handelt. Bekannt war laut Polizei, dass einer der Bewohner einen sogenannten Sprengstoffschein besaß. Ein Sprengstoffschein - auch Pulverschein genannt - erlaubt den Erwerb von Sprengstoffen für den privaten Umgang.

dpa