Die Zahl der Ärztefehler hat im Jahr 2011 zugenommen. Dies zeigt die am Dienstag in Berlin veröffentlichte Erhebung der Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen der Ärztekammern. Demnach waren Diagnosen und/oder Patientenbehandlungen in 2.287 Fällen unzureichend oder fehlerhaft.
Arzt bei OP
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Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einer Zunahme von 88 Fällen beziehungsweise 3,9 Prozent. Für 99 Patienten endeten die ärztlichen Fehler tödlich, in 721 weiteren Fällen kam es zu Dauerschäden. Die häufigsten Behandlungsfehler treten wie in den Vorjahren bei Knie- und Hüftgelenkarthrose auf. Auch Unterarm-, Unterschenkel- und Sprunggelenkfrakturen werden oft unzureichend therapiert. Positiv ist hingegen die bessere Behandlung von Brustkrebs. Die Zahl der nachgewiesenen Fehler hat sich auf 15 Fälle reduziert. “Eine völlig fehlerfreie Behandlung wird es nie geben. Schon daraus resultiert die Verpflichtung, alles dafür zu tun, das Risiko so klein zu halten wie irgend möglich”, sagte Dr. Andreas Crusius, Vorsitzender der Ständigen Konferenz der Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen.

(dts Nachrichtenagentur)