Regen, Blitz und Hagel haben am Wochenende mindestens 5 Verletzte gefordert. Eine Frau wurde vom Blitz getroffen, vier weitere Menschen durch einen umgestürzten Baum verletzt. Derweil hat am Sonntagmorgen ein heftiger Hagelsturm seine Spuren in Zürich hinterlassen.
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© sf augenzeuge Alexander EichhornSF Augenzeuge Alexander Eichhorn aus Zürich hat ein Hagelkorn von der Grösse eines Eies in der Hand.
Die Bäuerin wurde am Samstagabend kurz vor 20 Uhr in Niederglatt (ZH) vom Blitz getroffen. Sie wollte die Kühe von der Weide in den Stall bringen. Die 64jährige Frau erlitt unbestimmte Verletzungen, wie die Kantonspolizei Zürich mitteilte. Die Bäuerin wurde mit der Ambulanz ins Spital gebracht.

Frontscheibe eingeschlagen

In Oberstammheim (ZH) schlug ebenfalls am Samstagabend kurz nach 19 Uhr ein Blitz in den Kamin eines Einfamilienhauses ein. Am Dach und im Innern des Gebäudes entstand Sachschaden von rund 40'000 Franken. Verletzt wurde aber niemand.

Bei Steckborn (TG) fiel ein Baum auf die Frontscheibe eines fahrenden Autos. Dabei wurden vier Menschen verletzt. Am Bodensee wurde kurz vor 20 Uhr eine Orkanböe mit 123 Kilometern pro Stunde gemessen.

Betroffen von den «wolkenbruchartigen Regenschauern» auch die Stadt Schaffhausen sowie Reiat und Stein am Rhein. Umgestürzte Bäume und verwehte Bauabschrankungen führten zu Verkehrsbehinderungen. Verschont blieben in der Nacht die Westschweiz, der Kanton Graubünden und das Glarnerland.

Boote losgerissen

Dann, am Sonntag kurz vor acht Uhr, gingen bei der Einsatzzentrale der Stadtpolizei innerhalb kurzer Zeit rund 50 Hilferufe ein. Auf dem Zürichsee habe der Sturm mehrere Boote losgerissen. Verletzt worden sei niemand.

Am zweiten Tag in Folge entluden sich heftige Gewitter. Zum Teil prasselten laut «SF Meteo» mehrere Zentimeter grosse Hagelkörner auf Zürich nieder.

In St-Aubin (FR) geriet kurz nach einem Gewitter ein leerstehendes, aber neu renoviertes Haus in Brand. Bald sollte eine Familie dort einziehen. Im Quartier war ein Blitz eingeschlagen. Rund 50 Feuerwehrleute bekämpften die Flammen und konnten verhindern, dass das Feuer auf die benachbarte Schreinerei übergriff.

Schaffhausen besonders betroffen

Es zogen mehrere Gewitterzellen über die Schweiz. Eine erste Gewitterfront zog vom zentralen Mittelland bis zum Bodensee. Die zweite Zelle entstand im Kanton Waadt, die sich dann später in kleinere Sturmzonen teilte. Betroffen waren Gebiete von der Aaremündung bis zum Bodensee, wie «SF Meteo» erklärte.

Grosse Regenmengen brachten die Gewitter vor allem im Kanton Schaffhausen. Seit Mitternacht fielen in der Stadt etwa 38 Millimeter Niederschlag. Rund 20 Millimeter wurden in Zunzgen (BL), im Wauwiler Moos (LU) und in Koppigen (BE) registriert.

Der Regen und die Abkühlung folgen auf den bisher heissesten Tag des Jahres. Am Samstag gab es verbreitet Temperaturen über 30 Grad. Im Rheintal bei Bad Ragaz wurden sogar 35,8 Grad gemessen.

Deutschland: Blitz verletzt 51 Festivalbesucher

51 Besucher eines Heavy-Metal-Festivals sind bei schweren Unwettern im nordsächsischen Roitzschjora in der Nacht zum Sonntag verletzt worden. Sie wollten sich vor dem Gewitter in Sicherheit bringen und wurden vom Blitz getroffen. Neun von ihnen erlitten bei dem Blitzschlag schwere Verletzungen.

Einen Verletzten mussten die Notärzte wiederbeleben, zwei weitere kamen nach einer Ohnmacht von selbst wieder zu sich. Die meisten Opfer wiesen sogenannte Stromeintrittsmarken auf, kleine Wunden und Prellungen.

Die Verletzten wurden laut den Notärzten in Krankenhäuser gebracht. Es bestehe für niemanden mehr Lebensgefahr.

sf/agenturen/zinv; bers