syrien
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Die Angriffe gegen das syrische Dorf Tremseh gehen offenbar weiter. Die Luftwaffe beschießt laut der Nachrichtenagentur Reuters auch nach dem Massaker von Donnerstagabend die Zivilbevölkerung. Uno-Beobachter werden daran gehindert, die Lage vor Ort zu erkunden.

New York - Nach dem mutmaßlichen Massaker in dem syrischen Dorf Tremseh geht das Militär Berichten zufolge weiter gegen Regierungsgegner vor. Uno-Beobachter hätten mehr als hundert Explosionen registriert, hieß es in einem am Freitag veröffentlichten Bericht der Vereinten Nationen, aus dem die Agentur Reuters zitiert. Die Regierung in Damaskus verhindere, dass sich die Experten ein Bild von der Lage machen könnten: Ihnen sei der Zugang zu dem Ort in der zentral gelegenen Provinz Hama verwehrt worden.

Dort haben regierungstreue Kämpfer der Opposition zufolge das schlimmste Massaker an der Zivilbevölkerung seit Beginn des Aufstands gegen Präsident Baschar al-Assad verübt. Versuche, den zuständigen Militärkommandeur zu erreichen, seien gescheitert.

Nach Einschätzung der Uno-Beobachter geht die Luftwaffe trotz des wachsenden internationalen Drucks gegen Zivilisten vor. Nördlich der Stadt Hama seien Wohngegenden ins Visier genommen worden. Stunden zuvor waren erste Berichte über ein Massaker in dem Ort Tremseh bekannt geworden. Dem Revolutionären Führungsrat in der Provinz Hama zufolge kamen dort mehr als 200 Menschen ums Leben.

Die Ereignisse in Syrien lassen sich nur schwer überprüfen, weil die Regierung eine unabhängige Berichterstattung unterbindet. Das Staatsfernsehen machte "Terroristen" für die Vorfälle in Tremseh verantwortlich.

Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon zeigte sich am Freitag erschüttert. "Der Generalsekretär ist zutiefst besorgt über die jüngsten Meldungen aus der Provinz Hama", sagte sein Sprecher Martin Nesirky. Er habe mit dem Chef der Uno-Beobachtermission Unsmis, General Robert Mood, telefoniert, um sich über die Einschätzung der Experten am Ort zu informieren.

ler/Reuters/dpa