Schwere Regenfälle haben in Japan über 5000 Menschen von der Außenwelt isoliert. Mindestens 24 Menschen starben durch Wassermassen und Erdrutsche. Meteorologen geben noch immer keine Entwarnung.
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Die beispiellose Flut hat Tausende Japaner von der Außenwelt isoliert. Wassermassen und Erdrutsche forderten Tote, acht Menschen werden noch vermisst.

Die abgeschnittene Bevölkerung werde per Helikopter mit Notrationen versorgt, teilte eine Sprecherin der Stadt Yame in der Präfektur Fukuoka im Norden der Insel mit. Noch sei unklar, wann der Zugang zu den betroffenen Gebieten wieder frei sei. Etwa 5440 Menschen waren demnach von der Außenwelt abgeschnitten, nachdem Erdrutsche und umgestürzte Bäume Zufahrtsstraßen blockiert hatten. Alte und kranke Menschen wurden ausgeflogen.

Fernsehbilder zeigten, wie Soldaten Wasser, Nahrung und Medizin mit Militärhubschraubern in die Gebirgsregion brachten. 3600 Menschen mussten nach Angaben des Fernsehsenders NHK am Sonntag ihre Häuser verlassen, weil diese überflutet wurden. Am Samstag hatten die Behörden rund 400 000 Menschen aufgefordert, ihr Zuhause zu verlassen und in Schulen oder anderen öffentlichen Einrichtungen Zuflucht zu suchen. Dieser Aufruf wurde inzwischen aber wieder aufgehoben.

Rettungskräfte räumten mit schwerem Gerät die Straßen von Bäumen, Schutt und Felsbrocken, während Bewohner Schlamm aus ihren Häusern schaufelten. Nach Angaben der japanischen Behörden kamen auf der südlichen Insel Kyushu durch Überschwemmungen und Erdrutsche bislang mindestens 24 Menschen ums Leben, acht weitere werden noch vermisst. Am schlimmsten betroffen ist das Gebiet um den Vulkan Aso in der Präfektur Kumamoto, südöstlich von Yame: Dort seien 18 Menschen getötet worden, vier weitere würden vermisst.

Meteorologen: Weitere Erdrutsche drohen

Die japanische Wetterbehörde warnte am Sonntag vor weiteren Erdrutschen und Überschwemmungen im Norden der Insel Kyushu. Hohe Luftfeuchtigkeit und Hitze machen weitere Gewitter wahrscheinlich.
Japan wird seit Mittwoch von heftigen Regenfällen heimgesucht. Am Samstagmorgen waren pro Stunde elf Zentimeter Regen gemessen worden. Auch die 500 Kilometer entfernte Stadt Kyoto war am Sonntag von starken Regenfällen betroffen. Medienberichten zufolge wurden dort 20 Häuser überschwemmt.

saw/AFP