Blutbad bei der "Batman"-Premiere: In einem Vorort von Denver hat ein Mann in einem Kino das Feuer auf Besucher eröffnet. Nach Angaben des örtlichen Polizeichefs wurden mindestens 14 Menschen getötet. Dutzende weitere seien verletzt worden. Ein 24-Jähriger wurde festgenommen.
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© APTote und Verletzte bei "Batman"-Premiere
Die Bluttat ereignete sich während der Premiere des neuen Batman-Films: Bei einer Schießerei in einem Kino sind in einem Vorort von Denver (US-Bundesstaat Colorado) mehrere Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. Nach jüngsten Angaben des örtlichen Polizeichefs kamen mindestens 14 Menschen ums Leben. Zehn Personen starben demnach noch am Tatort, vier weitere im Krankenhaus.

Mindestens 50 Besucher wurden verletzt. Die Verwundeten wurden in verschiedene Krankenhäuser gebracht. Einer Klinik-Mitarbeiterin zufolge ist der Zustand mehrerer Verletzter kritisch.

Schauplatz des Verbrechens ist ein Kino im Vorort Aurora, etwa 16 Kilometer östlich von Denver. Dort wurde in der Nacht zum Freitag der dritte Teil der Batman-Trilogie The Dark Knight Rises uraufgeführt. Um kurz nach Mitternacht soll nach Augenzeugenberichten ein bewaffneter, ganz in Schwarz gekleideter Mann über den Notausgang einen Kinosaal betreten und das Feuer auf das Publikum eröffnet haben. Zuvor soll er eine Rauch- beziehungsweise Tränengas-Granate gezündet haben.

Augenzeugen berichten von schrecklichen Szenen

Nach Aussage des Polizeichefs wurde auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums, in dem sich das Kino befindet, ein Verdächtiger festgenommen. Es handelt sich demnach um einen 24-jährigen Mann. Er habe ein Gasmaske und zwei Feuerwaffen bei sich gehabt. In seinem Fahrzeug sei Munition sichergestellt worden.

Mehrere Medien hatten zunächst von einem zweiten Täter berichtet. Der Polizeichef dementierte diese Meldungen jedoch: Es gebe keine entsprechenden Hinweise. Der mutmaßliche Schütze habe jedoch von explosiven Substanzen in seinem Appartement gesprochen. Ein Wohnhaus im nördlichen Teil von Aurora wurde daraufhin evakuiert.

Nachdem um 0:39 Uhr (Ortszeit) Dutzende Notrufe bei der Polizei eingegangen waren, rückte ein Großaufgebot an den Tatort aus. 250 Beamte waren zwischenzeitlich im Einsatz, darunter auch Polizisten aus umliegenden Bezirken.

Eine Radio-Reporterin sagte dem TV-Sender NBC News, mehrere Besucher hätten zunächst gedacht, die Schüsse seien Teil des Films. "Sie hörten Geräusche, die sie für Feuerwerkskörper hielten. Dann sahen sie die umherfliegenden Kugeln." Augenzeugen berichteten Lokalmedien von schrecklichen Szenen in dem Kino: Menschen hätten blutüberströmt am Boden gelegen. Ein Polizist habe ein leblos erscheinendes kleines Mädchen in seinem Arm getragen, sagte ein junger Mann.

Süddeutsche.de/dpa/dapd/Reuters/AFP/jobr