Bagdad - Bei einer der schwersten Gewaltserien seit Monaten sind im Irak mindestens 75 Menschen ums Leben gekommen. Drei Tage nach Beginn des Fastenmonats Ramadan kam es am Montag zu 20 Anschlägen, bei denen es neben den Toten auch 250 Verletzte gab.

Das berichtete die irakische Nachrichtenagentur Al-Sumerija. Die koordinierten Bluttaten erinnern an die Methoden des Terrornetzes Al-Kaida. Die USA und die EU verurteilten die Anschläge scharf.

Allein in Bagdad kamen mindestens 32 Menschen ums Leben, als in der Schiiten-Vorstadt Sadr City sowie in den Vororten Husseinija und Tadschi Sprengsätze hochgingen. Dabei gab es auch 88 Verletzte.

Bei einem Angriff Aufständischer auf eine Kaserne kamen 15 irakische Soldaten ums Leben. Die Bewaffneten beschossen das Militärlager in der Ortschaft Al-Duluija, 80 Kilometer nördlich von Bagdad mit Granaten, bestätigten Sicherheitsquellen in der Provinzhauptstadt Tikrit. Zu weiteren tödlichen Abschlägen kam es in den nördlichen Städten Mossul und Kirkuk sowie in der zentralirakischen Orten Bakuba und Chan Bani Saad.

Die Sprecherin des US-Außenministeriums, Victoria Nuland, sagte, Versuche von Al-Kaida-Terroristen, das Land im Fastenmonat Ramadan zu destabilisieren, seien zum Scheitern verurteilt. «Sie werden scheitern. Die Iraker wissen, dass sie scheitern werden», sagte sie am Abend. Es handele sich um feige Angriffe, deren Muster man seit Jahren kenne. Die USA seien aber überzeugt, dass die irakischen Sicherheitskräfte in der Lage seien, ihr Land zu schützen.

Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton zeigte sich bestürzt über die andauernden terroristischen Taten. Sie zielten darauf ab, Bemühungen um Stabilität im Land zu untergraben. Bereits am Wochenende hatte es im Irak mehrere Anschläge gegeben. Dabei starben mindestens 9 Menschen, Dutzende wurden verletzt.

Koordinierte Gewaltserien wie diese tragen die Handschrift des irakischen Al-Kaida-Ablegers. Allerdings ist die Gewalt im Irak in den letzten Jahren insgesamt deutlich zurückgegangen. Das Terrornetz musste in den letzten Jahren durch Tötungen und Verhaftungen seiner Kader erhebliche Verluste hinnehmen. Doch vor allem in den sunnitischen Kerngebieten scheinen sich Terrorzellen zu halten, die immer noch zu spektakulären Aktionen fähig sind.

dpa