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© dpaWeltweit leben mehr als 34 Millionen Menschen mit HIV
25 000 Experten aus aller Welt haben den aktuellen Forschungsstand im Kampf gegen Aids zusammengetragen. Neue Statistiken und Studien zeigen unter anderem: In einigen Erdegionen gibt es besonders viele Neuinfektionen.

Mehr als 34 Millionen Menschen leben weltweit mit HIV, davon alleine rund 23,5 Millionen in Afrika südlich der Sahara. Trotz fortgeschrittenem Kampf gegen das Virus: im vergangenen Jahr infizierten sich laut den Studien rund 2,5 Millionen Menschen neu mit HIV - immerhin ein Fünftel weniger als noch zehn Jahre zuvor.

Die Neuinfektionszahlen von Kindern konnten zwischen 2009 und 2011 um ein Fünftel auf 330 000 gesenkt werden. Weltweit leben rund 3,4 Millionen Kinder, die jünger als 15 Jahre sind, mit dem Virus. Der Großteil davon (3,1 Millionen) lebt in Afrika südlich der Sahara.

Medikamenten-Einsatz gesteigert

Forscher haben in einer bei der Welt-Aids-Konferenz vorgestellten Studie herausgefunden, dass die Behandlung umso effektiver ist, je früher nach der Infektion sie beginnt. Etwa 20 verschiedene Mittel zur Eindämmung des Virus gibt es inzwischen.

Hilfsorganisationen kritisieren, dass neu entwickelte Medikamente immer noch viel zu teuer sind. Mehr als acht Millionen Menschen bekamen 2011 HIV-Medikamente, ein Fünftel mehr als noch im Jahr zuvor.

Erste Medikamente zur Vorbeugung von HIV

In den USA ist kurz vor der Konferenz erstmals ein Medikament zur vorbeugenden Einnahme zum Schutz vor HIV zugelassen worden. Vor allem für Afrika empfehlen Hilfsorganisationen zudem die freiwillige Beschneidung bei Männern zur Verringerung des Ansteckungsrisikos. Studien des HIV-Aids-Programms der UN haben laut „nordbayern.de“ gezeigt, dass mit einer Beschneidung das Risiko einer Übertragung von Mann zu Frau und umgekehrt um mehr als 60 Prozent gesenkt werden kann. Hauptsächlich liege das daran, dass die innere Seite der Vorhaut sehr anfällig für eine Infektion mit HIV sei, erklärt, Emmanuel Njeuhmeli vom US-Aids-Programm Pepfar.


Kommentar: Dass das jetzt zum Thema gemacht wird, ist nicht verwunderlich nach der Debatte um Beschneidungen innerhalb Deutschlands. Zudem werden keine Einzelheiten über Erhebungs- und Auswertungsmethoden genannt und es hört sich mit dem gesenkten Risiko einfach zu schön an um wahr zu sein. Oder es ist traurig, Leuten so etwas zu suggerieren. Zudem immer noch ein 40%iges Restrisiko vorhanden wäre. Wie immer in solchen Fällen in denen eine wissenschaftliche "Tatsache" von so "glaubwürdigen" Institutionen wie der UN weitläufig proklamiert wird, sollte man skeptisch sein; da solche Tatsachen und Daten nicht selten verfälscht oder schlichtweg erfunden werden von sogenannten "Wissenschaftlern" um der Agenda der Puppenspieler in die Hände zu spielen.

aids, beschneidung
© Screenshot DHS Comparative Reports No. 22
In der Grafik aus dem DHS Comparative Reports No. 22 ist klar ersichtlich, dass es sich im weltweiten Vergleich ziemlich ausgewogen verhält, ob jemand nun beschnitten ist oder nicht scheint nicht wirklich aussagekräftig für eine Aids Prävalenz zu sein.


Wissenschaftler warnen jedoch, dass beide Methoden keinen vollständigen Schutz bieten und Kondome immer zusätzlich verwendet werden sollten.

Trotzdem gibt es weiter keine Heilung und keinen Impfstoff für HIV - und das wird auch noch eine Weile so bleiben. Das haben Forscher deutlich klargestellt. Dennoch sind Sie optimistischer denn je, beides finden zu können. So zeigen Ansätze mit Stammzellen und mit Patienten, die sehr früh nach der Infektion mit Medikamenten behandelt wurden, vielversprechende Ergebnisse.

Bis 2015 sollen die HIV-Neuinfektionen halbiert, 15 Millionen Infizierte behandelt und keine Babys mehr mit HIV geboren werden. Das hat sich vor allem UNAIDS auf die Fahnen geschrieben. Experten sehen diese Ziele als realistisch an - wenn das notwendige Geld fließt.

Forderung an Deutschland

2011 wurden weltweit etwa 13,9 Milliarden Euro für den Kampf gegen HIV ausgegeben. Die USA hat zusätzliches Geld versprochen. Andere Länder zögern angesichts der Wirtschaftskrise. Gerade Deutschland zahle zu wenig, kritisieren Hilfsorganisationen. Laut dem HIV/Aids-Programm der Vereinten Nationen „UNAIDS“ fehlen jährlich rund sechs Milliarden Euro.

Einen kleinen Dämpfer für den Optimismus der Forscher gab es jedoch auch. Nicht überall sinken die Neuinfektionszahlen - in Zentralasien, Osteuropa, dem Mittleren Osten und Nordafrika steigen sie sogar. Auch unter Schwulen verschlimmert sich die Epidemie. Außerdem nehmen die Resistenzen gegen HIV-Medikamente zu.

sp/dpa