tote fische
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In einem Bach oberhalb von Wila ist ein grosses Fischsterben ausgelöst worden. Der Inhaber eines Imprägnierwerks wehrt sich gegen Verdächtigungen.

An die tausend Fische holten die Fischer von Wila und Turbenthal am Samstag aus der Töss. Trotzdem war es für sie alles andere als ein Freudentag. Die Tiere waren einer Gewässerverschmutzung zum Opfer gefallen und lagen nun wertlos auf einer Wiese neben dem Fussballplatz in der Sonne: Bachforellen neben Groppen, Bartgrundeln und Elritzen - bereit für den Abtransport in die Kadaverstelle von Wila.

Der Alarm war beim zuständigen Fischereiverwalter Werner Honold am Freitagabend eingegangen, als es draussen schon dunkel war. Am nächsten Morgen machte er sich beim ersten Tageslicht ein Bild der Lage. Gemeinsam mit Kantonspolizisten und einem Experten vom Amt für Abfall, Wasser, Ener­gie­ und Luft (Awel) folgte er der Spur der toten Fische von Turbenthal aus flussaufwärts. Nach 3 Kilometern entdeckten sie, von wo die Verschmutzung ausging: vom Arsbach, der via Steinebach etwa einen Kilometer oberhalb von Wila in die Töss mündet.

«Werk entspricht Vorschriften»

Ganz in der Nähe der Stelle, an der die letzten toten Fische gefunden wurden, befindet sich das Imprägnierwerk der Firma Swiss Stall, das mit Holzschutzmitteln operiert. Inhaber Viktor Bosshard sagte gestern auf Anfrage, dass die Si­tua­tion für ihn nicht einfach sei, weil die Leute in der Gegend seinen Betrieb nun unter Verdacht hätten. Er stellte aber klar, dass noch nichts erwiesen sei. «Unser Betrieb entspricht den neusten Vorschriften des Awel», sagte er. «Wir haben keine Lecks und keine unkon­trol­lier­ten Austritte.»

Auch die Kantonspolizei, die die Untersuchung des Vorfalls leitet, sagte unmissverständlich, dass die Hintergründe zurzeit noch unklar sind. Experten des Awel werten nun Wasserproben aus, um herauszufinden, was genau zum Tod der Fische geführt hat. Sie haben auch Proben aus den Schächten des Imprägnierwerks entnommen. Laut Fischereiverwalter Honold könnte es schwierig werden, den Fall zu klären. Der Grund: Die Fische seien wohl schon ein paar Tage früher verendet, in der Nacht nach dem 1. August.

Weil dem so ist, sah die Polizei am Wochenende auch keinen Anlass mehr, Badegäste unterhalb des Zuflusses aus der Töss zu holen. Der unbekannte Giftstoff sei zu diesem Zeitpunkt wohl schon weggeschwemmt gewesen. Der Fischbestand im Fluss sollte sich laut Werner Honold innert eines Jahres erholt haben - das hat er nämlich auch nach der Trockenheit im Vorjahr getan.