Mit einer an einem Esel befestigten Bombe ist am Montag der Polizeichef des Distrikts Charsada in der westafghanischen Provinz Ghor getötet worden.

- Drei weitere Polizisten seien bei dem Anschlag verletzt worden, sagte der Sprecher der Provinzregierung, Abdul Hay Khatibi. Der auf den Esel gebundene Sprengsatz sei ferngezündet worden, als das Fahrzeug der Polizisten das Tier passierte. Khatibi machte die Taliban für die Tat verantwortlich. Die Aufständischen äußerten sich zunächst nicht.

Zudem sind elf Polizisten in der südafghanischen Provinz Helmand mit Waffen und Fahrzeugen zu den Taliban übergelaufen. Sie seien möglicherweise von ihrem Kommandeur dazu ermutigt worden und hätten Schnellfeuergewehre sowie Motorräder mitgenommen, teilte die Provinzregierung mit. Es ist das dritte Mal innerhalb eines Monats, dass Polizisten oder Wachleute im Dienst der Nato die Seiten wechseln. Bei den jüngsten Deserteuren handelte es sich um Mitglieder und Rekruten der umstrittenen Polizeieinheit ALP, die sich weitgehend aus Milizen zusammensetzt.

Bei einem Luftangriff der Nato im Osten Afghanistans ist unterdessen ein Anführer des extremistischen Haqqani-Netzwerks ums Leben gekommen. Das Militärbündnis teilte mit, dass Scher Mohammed Hakimi in der Provinz Logar getötet worden sei. Der Polizeichef von Logar sagte, Hakimi habe mit Getreuen unter einem Baum gesessen, als die Nato aus der Luft angegriffen und den Anführer getötet habe. Hakimi organisierte laut Polizeiangaben Anschläge mit am Straßenrand platzierten Bomben und bildete Aufständische aus. Der Nato zufolge transportierte Hakimi Waffen durch die Region und war direkt dem Haqqani-Anführer Mohammed Agha unterstellt.

dpa/dapd