Durch schwere Erdbeben im Nordwesten Irans sind mindestens 40 Menschen ums Leben gekommen. 400 weitere wurden verletzt. Im Katastrophengebiet sind Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten.

Die Teheraner Katastrophenschutzbehörde sprach nach dem ersten Beben und einem schweren Nachbeben in der Nähe der Millionenstadt Täbris am Samstagnachmittag von 40 bis 50 Toten. Dem seismologischen Institut der Universität Teheran zufolge hatte das Beben eine Stärke von 6,2. Das Epizentrum des Erdbebens lag den Angaben zufolge etwa 60 Kilometer von Täbris entfernt. Nur wenige Minuten nach dem ersten Beben ereignete sich demnach ein Nachbeben mit einer Stärke von 6,0. Die US-Erdbebenwarte bestätigte die Angaben im Wesentlichen.

Unter den 1,5 Millionen Einwohnern der Stadt Täbris brach Panik aus. Laut den amtlichen Nachrichtenagenturen Mehr und Fars flohen viele Menschen aus ihren schwankenden Häusern ins Freie. Zudem brachen in Teilen der Region demnach die Telefon- und Mobilfunknetze zusammen. Die Feuerwehr berichtete laut der Agentur Isna von großflächigen Stromausfällen und dichtem Verkehr in Täbris.

Dörfer von Außenwelt abgeschlossen

Die Erschütterungen waren auch in anderen Orten wie Ardebil, Meschkinschahr und Ahar zu spüren. Der Chef der Hilfsorganisation Roter Halbmond, Mahmud Mosafar, sagte der Agentur Mehr, zu mehreren Dörfern gebe es keinen Zugang. Ein Verantwortlicher aus Ahar bezifferte die Zahl der betroffenen Dörfer auf etwa 60.

Mosafar sagte, es gebe teils telefonischen Kontakt zu den Einwohnern. Um die Menschen in den Dörfern zu erreichen, wurden ihm zufolge Hubschrauber eingesetzt. Aus dem Innenministerium in der Hauptstadt Teheran hieß es, allein aus der Ortschaft Warseghan seien etwa 50 Menschen verletzt in Krankenhäuser gebracht worden.

Im Iran gibt es häufig Erdbeben, weil dort mehrere tektonische Platten aufeinander treffen. Ein besonders schweres Beben ereignete sich im Dezember 2003. Damals kamen im Südosten des Landes 31 000 Menschen ums Leben. Bei einem Erbeben im Nordosten Irans erst im Januar wurden mehr als hundert Menschen verletzt.

gm/stj/AFP