Weil die Kosten für Treibstoff und den Betrieb von Autos stetig steigen, ist in Griechenland der Verkauf von Fahrrädern um ein Viertel gestiegen. Das Fahrrad ist nun nicht mehr als Fortbewegungsmittel der Armen verschrien.
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© Flickr/jwr94Fahrradfahrer erobern in Athen die Straßen. Die wenigen Geschäfte, die noch eröffnet werden, sind Fahrradläden.
Im Juli trieben neue Steuern die Spritpreise in Griechenland auf europäisches Spitzenniveau: Bis zu 1,72 Euro musste man pro Liter Treibstoff bezahlen. Weil sich die Griechen das Autofahren kaum noch leisten können, steigen immer mehr auf Fahrräder um. In den vergangenen beiden Jahren ist der griechischen Statistikbehörde zufolge die Zahl der Autos im Straßenverkehr je um 40 Prozent zurückgegangen.

„Menschen, die sich nie für das Radfahren interessierten, kaufen nun Fahrräder“, sagte ein ehemaliger griechischer Radsportler, der inzwischen einen Fahrradladen betreibt dem Nachrichtendienst Reuters.

Im Jahr 2011 wurden hingegen 200.000 Fahrräder verkauft. Das ist rund 25 Prozent mehr als im Jahr davor. Während andere Geschäfte reihenweise schließen mussten, steigt durch den Trend zum Fahrrad auch die Zahl der Fahrradhändler.

Die Krise lässt die Griechen umdenken: Bisher war Fahrradfahren verpönt, es galt als unsicher. Nun denkt auch die Politik über ein neues Verkehrskonzept nach, das Fahrräder als Verkehrsmittel mehr Bedeutung geben soll.