Bild
© dpa / Maurizio Gambarini / Archiv In Bückeburg wurde eine Soldatin vergewaltigt. Anschließend wurde sie gefesselt und mit einem Handy in einen Kasernen-Spind gesperrt.
In einer Kaserne im niedersächsischen Bückeburg ist eine junge Soldatin vergewaltigt worden. Anschließend sperrte sie der Täter gefesselt in einen Spind - mit einem Handy. Die Jagd nach dem Unbekannten läuft auf Hochtouren.


In der Jägerkaserne im niedersächsischen Bückeburg ist am Sonntagabend eine junge Soldatin vergewaltigt und misshandelt worden. Nach Medienberichten soll der Täter sie nach der Tat gefesselt in einen Spind gesperrt haben. Angeblich habe er ihr ein Handy mit hineingelegt, damit sie Hilfe holen könne.

Ob sie das trotz der Fesseln habe schaffen können, sei noch unklar, berichtet die Schaumburg-Lippische Landes-Zeitung in ihrer Online-Ausgabe. Die Staatsanwaltschaft halte sich aus ermittlungstaktischen Gründen mit weiteren Auskünften noch sehr zurück. Pressesprecher Klaus-Jochen Schmidt hoffe, morgen „hoffentlich schon weitergehende Angaben“ machen zu können.

Auch die Feldjäger sind eingeschaltet

Die Vergewaltigung sei demnach am Sonntagabend in der Zeit zwischen 18.30 und 19.30 Uhr geschehen, im Block A der zentral im Ort gelegenen Jägerkaserne, wo die IV. Inspektion einquartiert ist. Bei dem Opfer handele es sich um eine Unteroffizierin, sie werde nun psychologisch betreut.

Die direkten Ermittlungen der Polizei laufen auf Hochtouren. Auch die zuständigen Stellen bei der Bundeswehr wie die Feldjäger sowie das Heeresamt Köln als vorgesetzte Dienststelle der Heeresfliegerwaffenschule sind eingeschaltet. Sofort nach der Entdeckung sei die Kaserne abgesperrt worden, niemand habe rein oder raus gekonnt.

Tat geschah kurz vor Rückkehr der Soldaten

De am Sonntagabend in die Jägerkaserne zurückkehrenden Soldaten hätten sich vor dem Tor gestaut. Zurzeit versuchten die Polizeibeamten, den in der Kaserne befindlichen Personenkreis zu ermitteln, berichtet die Landes-Zeitung. „Es ist auch nicht auszuschließen, dass jemand unbefugt das Kasernengelände betreten konnte“, habe der Pressesprecher gesagt.

Auch am Donnerstagmittag hüllte sich die Staatsanwaltschaft weiter in Schweigen. In einer Pressemitteilung teilte sie lediglich mit, dass in dem Fall neben der Staatsanwaltschaft Bückeburg auch eine speziell eingerichtete Ermittlungsgruppe mit fünf Beamten der Polizeiinspektion Nienburg ermittelt. Es könnten aus ermittlungstaktischen Gründen aber noch immer keine weiteren Auskünfte erteilt werden.

Der Vorfall wird auch vom Wehrbeauftragten Hellmut Königshaus verfolgt. Es gebe kaum sexuelle Übergriffe in der Truppe, sagte sein Sprecher Sebastian Hille. „Glücklicherweise sind solche Fälle absolute Einzelfälle.“

mp/it/dpa