Man steckt schon in einem Dilemma: Einerseits ist man gegen den Einsatz modernster Technologie der Gesichtserkennung durch die Regierung, die versucht, einen beim Gang zum Postamt auf jedem Meter verfolgen zu können, aber andererseits will man auch nicht mit dem Vorschlaghammer gegen die Überwachungskamera seines Nachbarn vorgehen. Wie also soll man sich verhalten?
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Keine Sorge, meine besorgten Mitbürger! Big Brother versucht vielleicht tatsächlich, uns alle im Auge zu behalten, aber das bedeutet keinesfalls, dass man es seiner unbefugten Überwachungstätigkeit leicht machen muss.

Obwohl in den Nachrichten der letzten Tage nur wenig über TrapWire, eine weltweite Überwachungsoperation, die von Russia Today aufgedeckt worden war, berichtet wurde, ist die Opposition gegen die weltweit agierenden nachrichtendienstlichen Netzwerke immer noch massiv. In einem erst vor Kurzem ins Internet gestellten Video, in dem die Öffentlichkeit vor TrapWire gewarnt wird, gibt eine Person, die behauptet, mit dem Hackernetzwerk Anonymous in Verbindung zu stehen, über den Internetdienst YouTube hilfreiche Ratschläge, wie man seiner Verärgerung über die Überwaschungsmaschinerie angemessen und gewaltfrei Luft machen kann.

In der vergangenen Woche hatten »Hacktivisten« verschiedene Vorgehensweisen und Maßnahmen vorgeschlagen, um die Datenabschöpfung, -bündelung und -auswertung durch TrapWire auszuschalten, indem man die Umsetzung der Software, von der angenommen wird, dass sie mit den Geheimdiensten vernetzt ist, so verändert, dass sie völlig nutzlos wird. Anstatt Kameraobjektive zu zerschlagen oder Überwachungsgeräte mit Schaum zu besprühen, liefert das neue Video mit dem Titel "Anonymous - Fighting TrapWire" Tipps und Tricks, wie man sich der ständig zunehmenden staatlichen Überwachung durch passiven Widerstand entgegenstellen kann.

»Viele von euch haben die jüngsten Geschichten über TrapWire gehört«, heißt es zu Beginn des Videos. »Wir sind gegenwärtig mit dem Problem ständiger Videoüberwachung konfrontiert. Hier werden einige Möglichkeiten dargelegt, wie man diese Überwachung bekämpfen kann.«

Im weiteren Verlauf macht der Sprecher einige Vorschläge und gibt dem normalen Durchschnittsbürger Tipps, wie man es vermeiden kann, von TrapWire ins Visier genommen zu werden, ohne dass es dabei zu Sachbeschädigung kommt.

»Das Tragen einer Maske ist eine bewährte Möglichkeit, seine Identität zu verstecken«, erläutert die Stimme. »Aber eine Maske schützt nicht vor der biometrischen Identifizierung. Zusätzlich kann es, je nachdem, wohin man gehen will, zu Problemen kommen ... Eine andere Möglichkeit, eine automatische Gesichtserkennung zu verhindern, besteht darin, den Kopf um mehr als 15 Grad zur Seite zu neigen. Aufgrund der Beschränkungen des Programms ist das System dann nicht mehr in der Lage, zu erkennen, dass es sich um ein Gesicht handelt, auch wenn es sehr offensichtliche Argumente gegen eine solche Vorgehensweise gibt. Auf ähnliche Weise kann man sein Gesichtunkenntlicher machen, indem man auffälliges Make-up benutzt. Diese Option macht sich ebenfalls die Schwächen der Software zunutze, da der Computer ebenfalls nicht mehr in der Lage ist, ein Gesicht zu erkennen. Aber dies sind mühsame Wege, die möglicherweise erst Recht Aufmerksamkeit auf einen ziehen. Es gibt sicherlich bessere Lösungen, um zu verhindern, in einer Datensammlung erfasst zu werden.«

Der Sprecher weist darauf hin, dass Laserpointer Berichten zufolge Überwachungskameras lahmlegen können: »Man benötigt lediglich eine Kopfbedeckung, einige Infrarot-LEDs, einige Kabel und eine Neun-Volt-Batterie.« Dann sei es ein Kinderspiel, sich selbst praktisch unsichtbar zu machen. Man muss nur einige der oben erwähnten kleinen Lämpchen etwa an einer Baseball-Kappe befestigen, heißt es in dem Video, und schon verfügt man über ein Gerät, das »völlige Anonymität gegenüber Kameras garantiert, während man auf den Rest der Welt einen völlig normalen Eindruck macht. Die Regierung ist vielleicht von der Idee besessen, uns zu jeder Minute an jedem Tag überwachen zu können. Aber wir sind keineswegs hilflos. Es gibt immer Möglichkeiten, sich zu wehren und dagegen anzukämpfen. Erinnern wir uns daran, dass George Orwells 1984 eben kein Handbuch zur Errichtung eines Überwachungsstaates war«, heißt es am Ende des Videos.

Quelle: Russia Today