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© Omar Sobhani/ReutersNach dem Selbstmordanschlag patroullieren afghanische Polizisten in der Nähe des Tatortes
Bei einem Selbstmordanschlag im Diplomatenviertel von Kabul sind mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag - sie wollten amerikanische Spione töten.

Im Diplomatenviertel von Kabul sind am Samstag mindestens sieben Menschen bei einem Selbstmordanschlag getötet worden. Die Taliban erklärten, einer ihrer Männer habe "fünf amerikanische Spione" getötet.

Dagegen sagte der stellvertretende Kabuler Polizeichef Mohammed Daud Amin, ein 14-jähriger Jugendlicher habe sechs Zivilisten mit in den Tod gerissen und vier weitere verletzt. Der Angriff habe einem Büro des US-Geheimdienstes CIA gegolten, erklärte Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid in einer Kurznachricht. Ein 28-jähriger Kämpfer habe die Bombe gezündet.

Der Anschlag ereignete sich nach den Polizeiangaben in der Nähe der italienischen Botschaft und etwa 200 Meter vom Hauptquartier der Nato-Truppen entfernt. In dem Stadtteil befinden sich auch die Botschaften der USA und anderer Länder. Ein Nato-Sprecher sagte: "Der Angriff geschah zwischen dem Isaf-Hauptquartier und dem Camp Eggers." Es habe "keine Opfer bei unseren Truppen und keine Schäden am Hauptquartier" gegeben.

In der Südprovinz Urusgran wurden am Samstag zwei Stammesführer getötet, die der Regierung in Kabul nahe standen. Die Täter hätten eine Bombe mit Fernzündung eingesetzt, sagte ein Regierungssprecher. Der Sprengsatz riss die beiden Männer auf dem Weg in ihr Büro in der Provinzhauptstadt Trinkot in den Tod. Zwei Söhne eines der Stammesführer wurden den Angaben zufolge verletzt. Zunächst übernahm niemand für den Anschlag die Verantwortung. In der Vergangenheit hatten die Taliban-Milizen wiederholt Stammesführer angegriffen, die die Zentralregierung in Kabul unterstützten.

jat/DPA