Die jemenitische Armee erklärt, den zweiten Mann an der Spitze von Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel getötet zu haben. Der Saudiaraber, Said al-Schihri, soll bei einer Offensive im Osten des Landes umgekommen sein.
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© APAchtung, ich war ein ganz böser Mann. Oder ein gut bezahlter Schauspieler.
Bei der Operation in der östlichen Provinz Hadhramaut seien noch sechs weitere Terroristen getötet worden, so die Armee. Dies sei ein "schwerer Schlag für die Terror-Organisation", erklärte das Verteidigungsministerium in Sanaa. Zum Zeitpunkt und zum Ort der Militäroperation machte es keine genauen Angaben.

Lokale Medien hatten in der vergangenen Woche von einem Drohnenangriff auf ein Haus in der Nähe von Hadhramaut berichtet. Dabei sollen drei Ausländer sowie der jemenitische Besitzer des Hauses getötet worden sein.

USA fliegen Drohnen-Einsätze

Für die USA ist die Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) der gefährlichste Flügel des radikal-islamischen Terrornetzwerks Al-Kaida. Das US-Militär unterstützt den Kampf der jemenitischen Regierung gegen die Extremisten mit Angriffen unbemannter Drohnen.

Bei Al-Schihri handelt es sich um einen ehemaligen Insassen des amerikanischen Gefangenenlagers Guantánamo. Der 39-Jährige hatte nach seiner Rückkehr nach Saudi-Arabien 2007 ein sogenanntes Rehabilitierungsprogramm für Ex-Terroristen durchlaufen. Kurze Zeit danach setzte er sich in den Jemen ab.

Westliche Ziele im Visier

Dort soll er an der Planung von Anschlägen auf westliche Ziele beteiligt gewesen sein. Als Anführer von AQAP gilt der Jemenit Nasir al-Wuhaischi. Al-Schihri, der auch unter dem Kampfnamen Abu Sufian bekannt ist, war bereits einmal fälschlicherweise für tot erklärt worden.

Im Süden und Osten des politisch äußerst instabilen Jemens sind islamistische Extremisten und ein örtlicher Ableger des Terrornetzes Al-Kaida aktiv. An manchen Stellen kontrollieren sie ganze Städte und Landstriche.

Die jemenitische Armee hatte in diesem Sommer mit Hilfe lokaler Bürgerwehren militante Islamisten aus mehreren Städten im Süden vertrieben, in denen sie die Kontrolle übernommen und so genannte "Scharia-Gerichte" eingerichtet hatten.

uh/sti dpa,rtr,afp