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In der Nähe der südafrikanischen Lonmin-Platinmine ist die Leiche eines Mannes gefunden worden, der offenbar mit einer Hacke getötet wurde. Vor einem Monat war es dort zu blutigen Unruhen gekommen.

Einen Monat nach dem Beginn der blutigen Ausschreitungen in der südafrikanischen Marikana-Platinmine ist in der Nähe des Bergwerks eine Leiche gefunden worden. Der Mann wurde offenbar mit einer Hacke getötet. Einzelheiten zur Identität des Opfers wurden zunächst nicht bekannt. "Wir warten darauf, dass die Polizei Angaben zur Identität macht", sagte Sue Vey, eine Sprecherin des Betreibers Lonmin.

Unterdessen streikt die Belegschaft weiter. Die Mitarbeiter fordern höhere Löhne. Mehrere hundert Arbeiter blockierten mit Steinen und Baumstämmen mehrere Zugänge zum Platinbergwerk des Konzerns Amplats. Seit Wochen steht die Produktion in der Mine still.

Im vergangenen Monat waren bei schweren Zusammenstößen zwischen streikenden Kumpel und der Polizei 44 Menschen ums Leben gekommen. Lonmin ist der weltweit drittgrößte Platinproduzent.

Mittlerweile haben sich die Proteste auch auf andere Bergwerke ausgeweitet. Rund 15.000 Mitarbeiter der Goldmine Gold Fields in einem Vorort von Johannesburg sind seit Tagen ebenfalls im Ausstand.

Südafrikas Regierung warnt Malema

Südafrikas Verteidigungsministerin warnte derweil den ehemaligen Jugendführer der Regierungspartei ANC, Julius Malema, angesichts eines geplanten Treffens mit Soldaten vor einer Aufstachelung der Armee. Malema habe bereits mit seinen Aktivitäten im Bergbausektor der Wirtschaft geschadet, sagte Nosiviwe Mapisa-Nqakula der Zeitung The Times mit Blick auf Reden vor streikenden Arbeitern.

"Das Land kann sich eine ähnliche Instabilität im Militär nicht leisten", warnte die Ministerin.

Malema, der im April wegen seinen radikalen Ansichten und seinen Angriffen auf die Parteiführung aus dem regierenden Afrikanischen Nationalkongress (ANC) ausgeschlossen worden war, hatte angekündigt, sich am Mittwoch in Johannesburg mit unzufriedenen Soldaten treffen zu wollen, um etwa Klagen zu ihrem Gehalt anzuhören. Die Verteidigungsministerin warnte aber, dass Soldaten für eine ungenehmigte Teilnahme an dem Treffen bestraft würden.

Malema hatte am Dienstag die Bergarbeiter aller Minen aufgerufen, jeden Monat für fünf Tage die Arbeit niederzulegen, um die Minenbetreiber zur Annahme ihrer Lohnforderungen zu zwingen. Die Arbeiter sollten die Forderungen der streikenden Kumpel der Platinmine von Marikana übernehmen, sagte Malema. Dort waren Mitte August bei einem blutigen Polizeieinsatz während eines illegalen Streiks 34 Arbeiter erschossen worden.

dpa/AFP/mcz