Mitt Romneys Ehefrau Ann hat einen Flug mit Turbulenzen erlebt. Jetzt ist ihr Ehemann und Präsidentschaftskandidat verärgert, weil sich die Flugzeugfenster nicht öffnen lassen.

Mitt Romney
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Offenbar hat Mitt Romney, der Präsidentschaftskandidat der Republikanischen Partei in Amerika, nie "Goldfinger" gesehen. Dieses unvergängliche Filmkunstwerk endet damit, dass James Bond (Sean Connery) in einem Flugzeug mit dem schwer übergewichtigen Bösewicht (Gert Fröbe) rangelt; dieser ist mit einem Revolver bewaffnet, ein Schuss löst sich; die Kugel durchschlägt das Kabinenfenster.

Und nun die Pointe: Es kommt in der Kabine zu einem schlagartigen Druckabfall. James Bond hält sich an irgendetwas fest, alles um ihn herum aber wird nach draußen gesaugt - inklusive Goldfinger, der durch das Kabinenfenster verschwindet wie ein Pfropfen aus Fett.

Wer das einmal gesehen hat, der vergisst es nie mehr - und verspürt hinterher nicht mehr den Wunsch, in einem Flugzeug die Fenster zu öffnen.

50.000 Dollar Eintritt für Wahlkampfveranstaltung

Mitt Romney war neulich in Beverly Hills in Kalifornien, wo es ihm gelang, von Spendern sechs Millionen Dollar für seinen Wahlkampf einzuwerben. Er sprach in einem Hotel; jeder der Gäste des Abends hatte 50.000 Dollar berappt, um dabei sein zu können.

Vor Mitt Romney sprach ein Mensch namens Tom Tellefsen, der zu den Organisatoren des Abends gehörte. "Ich weiß, dass Sie in diesem Augenblick vielleicht ein wenig besorgt, frustriert oder sogar zornig sind, wenn Sie mit ansehen, wie Präsident Obama und die Medien Mitt mit verzerrten Darstellungen und Ungenauigkeiten angreifen", sagte Tellefsen.

"Ich möchte Ihnen aber einen Gedanken mit auf den Weg geben ... Umfragen sind keine Wahlen. Der Wähler hat noch nicht gesprochen." Tellefsen spielte damit auf Probleme an, die Romney in den vergangenen Tagen gehabt hatte, nachdem ein Video an die Öffentlichkeit gedrungen war, in dem er von 47 Prozent der Amerikaner sprach, die keine Steuern bezahlen, also ohnehin nicht für ihn stimmen würden.

Im Anschluss kam Mitt Romney selbst zu Wort. Seine Frau Ann saß im Publikum; er erzählte von Problemen, die sie am Freitag gehabt hatte, als ihr Flugzeug in Santa Monica notlanden musste, weil es Probleme mit der Elektrizität an Bord gegeben hatte.

Mitt Romneys Zitat über Flugzeugfenster

"Ich bin dankbar dafür, dass sie wieder sicher auf der Erde ist", sagte Romney. "Wenn in einem Flugzeug ein Feuer ausbricht, kann man nirgendwo hingehen, es gibt keinen - und man findet keinen Sauerstoff von außerhalb des Flugzeugs, der in das Flugzeug hinein könnte, weil die Fenster sich nicht öffnen lassen. Ich weiß nicht, warum sie sich nicht öffnen lassen. Es ist ein echtes Problem. Es ist also sehr gefährlich. Und sie war am Ersticken und rieb sich die Augen. Zum Glück gab es genug Sauerstoff für den Piloten und Co-Piloten, sodass sie sicher in Denver landen konnten. Aber sie ist in Sicherheit."

Leute, die bloggen und tweeten, haben sich sofort mit Gusto über diese Äußerung her- und über Mitt Romney lustig gemacht. Weiß dieser Mensch also nicht einmal, dass Flugzeuge im Prinzip fliegende Konservenbüchsen sind, in die künstlich Druckluft hineingepumpt wird!

Nun ja, er hat eben offenbar nie "Goldfinger" gesehen. Oder er hat - aber ist das vorstellbar? - das Ende vergessen (dabei gehört dieser Tod zu den besten und würdigsten, die je ein Bösewicht auf der Leinwand erleiden musste).

Aber ist das denn so schlimm? Schließlich will Mitt Romney nur ins Weiße Haus einziehen. Pilot möchte er nach jüngstem Stand der Dinge gar nicht werden.